Handschrift in dieser Sammlung wählen: B26  S36 S45  S102  93/107

Standortland:
Standortland
Schweiz
Ort:
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Zürich
Bibliothek / Sammlung:
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Braginsky Collection
Signatur:
Signatur
S41
Handschriftentitel:
Handschriftentitel
Megilla Esther (מגילת אסתר) / Estherrolle
Schlagzeile:
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Pergament · 1 f. · h: 9.8 cm · Jerusalem oder Osmanisches Reich · um 1920
Sprache:
Sprache
Hebräisch
Kurzcharakterisierung:
Kurzcharakterisierung
Entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts könnte diese Estherrolle (auf sechs Blättern mit 35 Textkolumnen) als Versuch gelten, unter Einbezug von orientalistischen und Jugendstil-Elementen einen nationaljüdischen Stil zu schaffen. Die Herkunft könnte demzufolge in Jerusalem liegen, obwohl auch andere Zentren im Osmanischen Reich in Frage kommen. Die Hülse ist kunstvoll aus Elfenbein geschnitzt, die Megilla wurde in lebhaften Farben gemalt und enthält florale Motive, wie sie in orientalischen Handschriften häufig zu finden sind. (flu)
DOI (Digital Object Identifier):
DOI (Digital Object Identifier
10.5076/e-codices-bc-s-0041 (http://dx.doi.org/10.5076/e-codices-bc-s-0041)
Permalink:
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https://e-codices.unifr.ch./de/list/one/bc/s-0041
IIIF Manifest URL:
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IIIF Drag-n-drop https://e-codices.unifr.ch./metadata/iiif/bc-s-0041/manifest.json
Wie zitieren:
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Zürich, Braginsky Collection, S41: Megilla Esther (מגילת אסתר) / Estherrolle (https://e-codices.unifr.ch./de/list/one/bc/s-0041).
Online seit:
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08.10.2020
Externe Ressourcen:
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Rechte:
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Bilder:
(Hinsichtlich aller anderen Rechte, siehe die jeweilige Handschriftenbeschreibung und unsere Nutzungsbestimmungen)
Dokumenttyp:
Dokumenttyp
Schriftrolle
Jahrhundert:
Jahrhundert
20. Jahrhundert
Dekoration:
Dekoration
Deckfarbenmalerei, Gold / Silber, Rand, Ornamental
Liturgica hebraica:
Liturgica hebraica
Megillah
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e-codices · 16.07.2020, 15:26:46

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde in Jerusalem eine Reihe von Judaica ­Objek­ten hergestellt, die eine enge stilistische Verwandt­schaft mit Gegenständen aus jüdischen Gemeinden wie Istanbul oder Izmir auf dem Gebiet der heuti­gen Türkei aufweisen. In Jerusalem war 1906 die später so berühmte Bezalel­ Kunstakademie als Kunstgewerbeschule gegründet worden, um auf der Basis einer Verbindung von orientalistischen und Jugendstil­ Elementen einen nationaljüdischen Stil zu schaffen. Vieles spricht bei dieser Megilla für eine Herkunft aus Jerusalem, aber es könnten auch andere Werkstätten im Osmanischen Reich in Frage kommen.
Die Schnitzereien auf der Elfenbeinhülse mit ihren drei übereinandergesetzten Kronen erinnern an Silberhülsen und Torastäbe aus osmanischer Produktion. Die kunstvollen Schnitzmuster des durchbrochenen Zylinders – die typischen Gitter­ werke osmanischer Bauten klingen deutlich an – verleihen ihm eine besondere Eleganz. Das ganze Erscheinungsbild suggeriert den erlesenen Geschmack und die exotische Raffinesse am persischen Königshof, dem Schauplatz der Purimgeschichte.
Die Megilla ist in lebhaften Farben gemalt. Dem Text vorangestellt ist ein Zierfeld mit stilisierten floralen Motiven, wie sie ähnlich in Handschriften der ganzen islamischen Welt zu finden sind. Möglicherweise ging diese Rolle aus einem Jerusalemer Atelier hervor, das sich im frühen 20. Jahr­hundert auf die Herstellung kräftig kolorierter Esther­ und Hoheliedrollen spezialisiert hatte.
Die Kombination von traditionellen islamischen Ornamenten mit einer orientalisierenden Farb­ palette von satten Blau-­ und Rottönen sowie die ausgiebige Verwendung von Gold verweisen auf ein Umfeld der Herstellung, in dem sich euro­päische und osmanische Einflüsse vermengten.

Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 326.

e-codices · 08.07.2020, 16:21:37

A number of Judaica objects made in Jerusalem during the first decades of the twentieth century correspond closely to Ottoman examples from communities in present-day Turkey, such as Istanbul or Izmir. It is unclear if this scroll and case were made in Jerusalem, or if they were created elsewhere in Ottoman workshops.
Jerusalem was under Ottoman rule through World War I, after which the British Mandate period began. Jerusalem was also the location of the Bezalel School, which combined Islamic ornament with Orientalist and Art Nouveau elements to create a nationalistic style.
This carved ivory Esther scroll case, with three graduated crowns ornamenting its top section, recalls silver Ottoman cases and Torah staves. The elaborate ivory piercing on the cylindrical shaft, reminiscent of architectural latticework, is an elegant feature of this piece. The overall form and decoration of this case suggests the refinement and exoticism of the Persian palatial setting of the Purim story.
The vividly painted Esther scroll features a decorated opening design of stylized floral motifs similar to those found in manuscripts produced
in the Islamic world. This specific megillah may be identified as a product of a Jerusalem-based atelier that produced vibrantly colored Esther and Song of Songs scrolls in the early twentieth century. The combination of traditional Islamic ornament with the highly saturated and Orientalist palette of blue and red, combined with a lavish use of gold, suggests that this scroll was produced in an environment that combined European and Ottoman influences.

A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, ed. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 288.

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Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 326.

A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, ed. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 288.

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