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Standortland:
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Schweiz
Ort:
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Zürich
Bibliothek / Sammlung:
Bibliothek / Sammlung
Braginsky Collection
Signatur:
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B283
Handschriftentitel:
Handschriftentitel
Dokumente über die Verdammung und Verbrennung des Talmuds
Schlagzeile:
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Papier · 11 ff. · 29.2-32.2 x 20-22 cm · Venedig · 1553-1555
Sprache:
Sprache
Italienisch
Kurzcharakterisierung:
Kurzcharakterisierung
Diese Sammlung von elf italienischen Dokumenten über die Verdammung und die Verbrennung des Talmuds gehört zu einer der dunkelsten Epochen der Geschichte des hebräischen Buches. Die Dokumente geben eine mehr oder weniger chronologische Darstellung des Geschehens wieder und entstammen vermutlich den Akten eines venezianischen Inquisitors. Hier abgebildet ist eine Zusammenfassung (regesta) von sechs päpstlichen Erlassen aus den Jahren 1518-1537, in welchen die Päpste Leo X., Clemens VII. und Paul III. Daniel Bomberg Bewilligungen erteilen, in Venedig hebräische Bücher zu drucken. Andere Dokumente enthalten: Instruktionen für ehemalige Juden, hebräische Bücher auf häretischen Inhalt hin zu untersuchen, Kopien einschlägiger päpstlicher Anordnungen und Berichte über die Vorgänge in Rom und Venedig. (red)
Standardbeschreibung:
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Prepared by e-codices for Braginsky Collection, 2017.
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DOI (Digital Object Identifier):
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10.5076/e-codices-bc-b-0283 (http://dx.doi.org/10.5076/e-codices-bc-b-0283)
Permalink:
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https://e-codices.unifr.ch./de/list/one/bc/b-0283
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Wie zitieren:
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Zürich, Braginsky Collection, B283: Dokumente über die Verdammung und Verbrennung des Talmuds (https://e-codices.unifr.ch./de/list/one/bc/b-0283).
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22.03.2017
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Dokumenttyp:
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Handschrift
Jahrhundert:
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16. Jahrhundert
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e-codices · 02.12.2016, 10:58:46

Throughout its history the Catholic Church has taken great interest in defining and identifying heretics and their followers. This interest increased after the invention of printing, which enabled a much wider dissemination of presumed heretical ideas. Jews were under particular scrutiny, for obvious religious and historical reasons. On 9 September 1553, after Pope Julius III had decreed that all copies of the Talmud in Rome be gathered, thousands of these and other Jewish books were set afire in the Campo dei Fiori. These public events were part of a strategy that developed in the 1540s and 1550s and resulted in the banning and burning of larger groups of Jewish and non-Jewish eretical books. An essential role in this process was played by Cardinal Giovanni Pietro Carafa (1476–1559), who became Pope Paul IV in 1555. On 12 September 1553 another papal decree was issued, demanding that all copies of the Talmud throughout the Catholic world be gathered and destroyed. In Venice – then the world center of Hebrew printing, largely through the efforts of Daniel Bomberg – the order was interpreted to include other Jewish books as well. On Saturday, 21 October 1553 all books gathered were burned in Piazza San Marco. This collection of eleven documents in Italian, which relate to this dark period in the history of the Hebrew book, was probably part of a file that belonged to a Venetian Inquisitor. They constitute a more or less chronological account of the events in Venice. Reproduced here is a summary of six papal briefs from 1518–1537 regarding the licenses to print Hebrew books in Venice granted by Popes Leo X, Clement VII, and Paul III to Daniel Bomberg. Other documents include: orders to converted former Jews to inspect Hebrew texts for heretical content; copies of the relevant papal decrees; and reports on the
events in Rome and Venice.

A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 84.

e-codices · 02.12.2016, 10:55:48

Im Laufe ihrer Geschichte hat die katholische Kirche häretische Bewegungen und deren Anhänger immer mit Argwohn beobachtet und verfolgt. Nach der Einführung des Buchdrucks glaubte sie der Gefahr der Popularisierung von abweichenden Meinungen und Ideen besondere Aufmerksamkeit schenken zu müssen. Angesichts ihrer problematischen Beziehung zum Judentum blieb dieses davon nicht ausgenommen. Nachdem Papst Julius III. angeordnet hatte, sämtliche Exemplare des Talmud einzusammeln, wurden am 9. September 1553 in Rom Tausende hebräischer Bücher auf dem Campo dei Fiori verbrannt. Das war der Auftakt zur systematischen Vernichtung jüdischer Schriften mit angeblich christenfeindlichem Inhalt. Ein am 12. September 1553 erlassenes päpstliches Dekret weitete dieses Vorgehen gegen den Talmud nur drei Tage später auf die gesamte katholische Welt aus. In Venedig, dem damals führenden Zentrum des Buchdrucks, wurde die Vernichtungsanordnung auch auf andere jüdische Bücher ausgedehnt. Dort verbrannte man auf der Piazza San Marco am 21. Oktober 1553, wohl absichtlich an einem Samstag, dem jüdischen Sabbat, sämtliche jüdischen Bücher, derer man habhaft werden konnte. Die vorliegende Sammlung von elf Dokumenten widerspiegelt eine der dunkelsten Epochen der Geschichte des hebräischen Buches. Die Dokumente entstammen vermutlich den Akten eines venezianischen Inquisitors. Abgebildet sind Regesten (Zusammenfassungen) von sechs päpstlichen Breves (Erlassen) aus den Jahren 1518 bis 1537. Sie betreffen die Genehmigungen der Päpste Leo X., Clemens VII. und Paul III. für Daniel Bomberg, in Venedig hebräische Bücher drucken zu dürfen. Die übrigen Dokumente enthalten Instruktionen für ehemalige Juden, die zum christlichen Glauben konvertiert waren und nun hebräische Bücher auf christenfeindliche Inhalte hin zu inspizieren hatten, ausserdem Kopien einschlägiger päpstlicher Anordnungen und schliesslich Berichte über die Vorgänge in Rom und Venedig.

Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 126.

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A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 84.

Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 126.

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