Solothurn, Zentralbibliothek, Cod. S I 49
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Beschreibung für e-codices von Ian Holt, Zentralbibliothek Solothurn, Solothurn 2015.

Handschriftentitel: Anton Haffner: Solothurner Chronik
Entstehungsort: Solothurn
Entstehungszeit: um 1578/1580
Beschreibstoff: Papier; Wasserzeichen Baselstab
Umfang: 81 + IV Blätter
Format: 30,5 x 20,5 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung (rechts unten auf der jeweiligen Rectoseite), verschiedene ältere Zählungen
Schrift und Hände:
  • Deutsche Kurrentschrift, hauptsächlich von der Hand Anton Haffners (ca. 1535-ca. 1608)
  • Spätere Ergänzungen von Franz Haffner (1609-1671)
Buchschmuck: Teilweise kalligraphisch gestaltete Überschriften
Einband: Heller Pergamentumschlag über Karton mit alter Aufschrift, verblasst und nachgezogen: Chronicon Reipublicae Salodorensis authore Domino Antonio Haffnero. Vier Lederriemchen zum Zubinden (abgerissen).
Hauptsprache: Deutsch
Inhaltsangabe:
Nach Schönherr wichtigster Textzeuge für Fassung A: Handschrift A
  • 1r58r 1. Teil (Chronik von den Anfängen bis 1578)
    • (1r) Der loblichen Statt Solothurn. Von ursprung der alten weitberümpten loblichen Statt Solothurn: Solothurn ein gar alte Stat, an dem schiffrychen wasser ahr, Zu oberst im buchsgouw gelegen; wirt bey denn alten Saladorum genannt. Disser Statt gedenckt Antoninus, und vil annder Hystori Schreiber,
    • (IIIr) Vorgeschaltet Titel und Einleitung zum ersten Teil von von der Hand Franz Haffners: Chronica oder Uszug des Ursprungs vnd Harkommen der loblichen, alten, weitberüembten Statt Solothurn.
  • 58v81v 2.Teil (Militärgeschichtliches, von Marignano bis zu den Hugenottenkriegen, und, vor allem, Solddienstmemoiren von Anton Haffner) Das ander teill diss buochs. Hernach volget das ander theil diss buochs, von allen zueg und kriegen, so ain statt Solothurn, mit anndren iren Eidgnossen, in der könig zuo frankrich dienste gethan. durch mich Anthoni Haffnern, zum flissigsten saen tragenn, und beschriben, ouch by acht Zuegen personlich selbs gewessen wie ich dann an sinem orhte anzeigen und meldung thuon wil niemande zetrotz (?), vil minder zuo leid, allein die blose warheit melden thuon. Und ordenlichen ein andern nach wie es sich dann gebürt schreiben: Alhie fahet an das ander buoch durch mich Anthonj Haffnern beschriben.
Entstehung der Handschrift: Autograph Anton Haffners, die Hand Anton Haffners findet sich auch in zahlreichen Büchern aus seinem Vorbesitz, (z.B. Frantzösiche History allerley Religion und Wälthändlen. Basel 1574 -VD 16, F 2471-, ZBSO Rar 1069). Der Chronist Franz Haffner, der Grossneffe Anton Haffners, bezeichnet die Handschrift als „Original“ weist sie aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen der Hand seines Vaters, der ebenfalls Anton hiess, zu (IIIr).
Provenienz der Handschrift: Notiz von Urs Josef Vogelsang, 18. Jahrhundert (IIr): Wappenexlibris Vogelsang (Wegmann 7372; Iv);
Erwerb der Handschrift: 1857 von Grossrat und Appellationsrichter Victor Tschann der Stadtbibliothek Solothurn geschenkt.
Editionen
  • Nicht auf dieser Handschrift beruhend, von Wilhelm Tugginer: Chronika von Anton Haffner. Solothurn 1849. Kritisch zu dieser Edition Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung der Schweiz, Bd. 1., S. 289.
Literatur
  • Richard Feller, Edgar Bonjour: Geschichtsschreibung der Schweiz vom Spätmittelalter zur Neuzeit. 2 Bände. Basel 1962.
  • Alfons Schönherr: Internes Verzeichnis, Typoskript. Zentralbibliothek Solothurn, ca. 1955-1960.