Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 155
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Wetzel René, Deutsche Handschriften des Mittelalters in der Bodmeriana, Cologny-Genève 1994, S. 182-202.

Handschriftentitel: Der Stricker: Kleindichtung · Rudolf von Ems: Parabeln aus Barlaam und Josaphat
Entstehungsort: Südostdt. Raum
Entstehungszeit: Mitte 14. Jh.
Alternative Bezeichnung: Nikolsburger Bispelhandschrift
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 83 Bll.
Format: 26.3 [cm] x 19.2 [cm]
Seitennummerierung: Alte rote Foliierung i-lxxxj ab Bl. 3 (Textteil). Neuere Tinten-Bl.zählung 1-83 von Beginn weg. Alte Foliierung innerhalb der Lagen: a-h für die ersten 3 Quaternionen, für die folgenden nur die 1. Lagenhälfte gezählt, a-d; die letzte Lage ohne eigene Bl.zählung. Die 1. Lage weist zusätzlich eine Tintenfoliierung j-viij auf den versoSeiten auf.
Lagenstruktur: 10 Lagen, Quaternionen. Das Doppelbl. mit dem Register ist dem 1. Quaternio vorgeklebt. Ein Einzelbl. bildet den Schluß, Rest des Gegenstückes dem letzten Bl. des vorletzten Quaternio (74v) angeklebt. Alte Lagenzählung, zum größten Teil rot, von versch. Händen, jeweils am Schluß der Quaternionen (bei 1. Lage radiert): ij9-viij9, ix., x9. Das Schlußbl. mit x⁒ (=10½) bezeichnet (83v).
Zustand: Rücken brüchig, Einband etwas bestoßen u. berieben. Das Perg. in hervorragendem Zustand, vor allem am Anfang u. Schluß Ränder gebräunt, nur leicht fleckig. Rostfraß von den Nägeln der Messingbuckel. Einige Perg.löcher grob genäht.
Seiteneinrichtung: Schriftraum ca. 20,2 x 14,7. Zweispaltig, mit 32 abgesetzten V. pro Sp. (Doppelbl. mit Register: 31 Z. pro Sp.). Tintenlinierung u. -Sp.rahmen. Leer ist Bl. 2 (nur Linierung).
Schrift und Hände:
  • Rubriziert. Kräftige got. Minuskel aus der Mitte des 14. Jhs. Hauptschreiber Ulricus (vgl. 83va).
  • Eine 2. Hand für das Register 1ra /1va u. einige kleinere Textabschnitte (19ra, Z. 21-19rb; 20va, Z. 1-16; 25va, Z. 3-18; 33ra, Z. 30-33rb, Z. 14).
  • Die bogen- u. spitzbogenförmigen Haarstriche beim Ansatz von h, k, l, b (Ulrich, in Ansätzen auch bei der 2. Hand) weisen auf südostdt. Schriftheimat (vgl. Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters [Grundlagen der Germanistik 24]. Berlin 1979, S. 171).
Buchschmuck: Einfache rote Lombarden von gewöhnlich doppelter Z.höhe zu Beginn der einzelnen Stücke (plus einige zusätzlich). Die Initialen der Kopfzeilen ebenfalls in doppelter Z.größe, mit roter Strichelung u. Zierelementen, oft mit Grotesken (Männer- u. Tierköpfe) in Tinte u. roter Tusche.
Spätere Ergänzungen: Vorderdeckel: Besitzeintrag des 15. Jhs., Bastarda in kräftiger schwarzer Tinte: Jtem das püch gehortt dem Sebolt Reichen zẅ aüff der Füll. Darunter, in etwas jüngerer u. verblaßter Schrift: Her nach sein[em] eelich sün Jeroni[mus] Reich. Darunter Haus- oder Bibliothekszeichen (nach Menhardt [s. u.], S. 338, viell. Notariatszeichen in Gestalt eines zweiarmigen Leuchters) in der Tinte des Besitzeintrages. Bibliotheks- und/oder Leservermerke des 19. u. 20. Jhs. in Bleistift (Autor, Blattzahl u. a.); eingerahmt die Zahl 401. Hinterdeckel: Besitzeintrag u. Zeichen des Sebolt Reich ähnl. wie im vorderen Spiegel: Jtem das püch gehortt dem Sebolt Reich zü auf der Füll. Federproben(?): m□□; Wer der (?). Besitzeintrag, stark verwischt, radiert: Hernach (?) Wilhelmusz de Lanckain / M cc cc [= 1400]. Bibliothekseinträge der Bodmeriana. Vermerke des 19. Jhs. 21vb u. 50va viell. von Josef Georg Meinert (1775-1844; so Dudik, S. 515). Einige wenige kleine Korrekturen des Textes durch Schreiberhand u. Leser.
Einband: Weinrot gefärbter Ledereinband der Zeit auf Holzdeckeln (weinrot heute nur noch unter den fehlenden Messingbuckeln, sonst gebräunt). Doppelte Streicheisenlinien als Feldbegrenzung u. Diagonaleinteilung. Auf dem Vorderdeckel 2, auf dem Hinterdeckel 1 Messingbuckel von ursprünglich je 5 erhalten. 4 Messing-Schließenreste, die Schließen selbst abgerissen. 5 doppelte erhabene Bünde. Großes Papier-Rückenschild mit Signatur I / 76 / I der Fürstl. Dietrichsteinschen Bibliothek; kleines Papierschild auf dem Vorderdeckel mit Signatur(?) 22. Als Spiegel je ein Perg.bl. eingeklebt.
Hauptsprache: Mundart: Ausgesprochen bair. mit md. Elementen (nach Zwierzina [s. u.], S. 281, „konservativ aus bayr.-österr. Original von einem fränkisch-thüringischen Schreiber […] geschrieben”, nach Förster/Burdach, S. 367, „bajuwarischer Schreiber”). Der 2. Schreiber modernisiert entschieden u. eliminiert die Bajuwarismen weitestgehend.
Inhaltsangabe:
  • 1ra-83va Der Stricker: 69 Nummern seiner Kleindichtung Dazwischen: Rudolf von Ems: Zwei Parabeln aus Barlaam und Josaphat
    Textgeschichte: (Zählung nach der Hss.konkordanz in Moelleken I, S. XL-LV. Ältere Gedichtabdrucke ebd., S. LXIV-LXXV, zusammengestellt. Die übergeschriebenen e sind an der Grenze zur Punktierung; hier konsequent als e wiedergegeben)
    • (1ra-1va) Register (Abdruck bei Förster/Burdach, S. 369-374, mit gelegentlicher Beifügung der Gedichtanfänge)
    • 1a. (3ra, Z. 1-22) Der Stricker: Der Opfertod Christi des Königs
      Swer tag hab und synne, der sol der grozze[n] mynne …–… Dez mag d[er] gocz sun wol iehen, dem so we umb uns ist geschen.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 143, S. 41f.
      • Abgedr. Förster/Burdach, S. 375.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 138, S. 39.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 64.
    • 1b. (3ra, Z. 23-3rb) Der Stricker: Christus eine gebärende Frau
      Crist hat sich mit dem leib glichet aine[m] weib …–… dem weib di also gepirt, daz ir ane mazz we wirt.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 79, S. 248f.
      • Abgedr. Förster/Burdach, S. 375f.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 73, S. 28.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 65.
    • 2. (3rb-4ra) Der Stricker: Der Sünder und der Einsiedel
      Ez waz ain reich suͤndig man, den ser rewͤen wegan …–… zuͤ name[n] piz an seine[n] tot und half d[er] sel auͤz grozzer not.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 94, S. 338-345.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 88, S. 31.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 82.
    • 3. (4ra-6ra) Der Stricker: Der ernsthafte König
      Von ainem kuͤnig, der nie gelacht Ain kuͤnig waz so ernsthaft, daz sein kuͤnst un[d] sein kraft …–… zuͤ ainer zeit in dem tage, daz ez got di weil wol wehage.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 98, S. 355-379.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 92, S. 32.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 84.
    • 4. (6ra-6vb) Der Stricker: Der wahre Freund
      Ain man chom von schulde[n] von seines h[er]ren hulden …–… und bringet in sein[er] schuͤlde mit alle an gotes huͤlde
      • Hg. Moelleken V, Nr. 149, S. 129-137.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 144, S. 40.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 78.
    • 5. (6vb-7vb) Der Stricker: Der Pfaffen Leben
      Got hat den laien gegeb[e]n, di kristenleiche[n] welle[n]t leben …–… da der engel huͤter e waz, da huͤtet danne Sathanas.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 108, S. 34-40.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 102, S. 32.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 67.
    • 6. (7vb-9ra) Der Stricker: Der wunderbare Stein
      Ain kuͤnig ward mit e[re]n alt, sein seͤld waz so manikvalt …–… Als er di recht hie richtet, also wirt dort uͤber in gerichtet.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 92, S. 324-332.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 86, S. 31
      • Ziegeler, S. 506f., Nr. 32.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 165.
    • 7. (9ra-11rb) Der Stricker: Die beiden Königinnen
      Ain kuͤnig het zway reich und waz so steͤtichleich …–… So verteilent si ir selbes schuͤlde alle gnad und gotes hulde.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 137, S. 302-317
      • Werner Williams-Krapp in: ZfdA 108 (1979), S. 358-362.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 132, S. 38.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 95.
    • 8. (11rb-12va) Der Stricker: Des Königs alte Kleider
      Ain h[er]r wolt hochzeit han, daz ward vil weiten auf getan …–… Swer hie der alte[n] klaider gert, der wirt der newͤen dort gew[er]t.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 76, S. 227-236.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 71, S. 28.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 96.
    • 9. (12va-14ra) Der Stricker: Die Buße des Sünders (1)
      Sich wekert ain suͤndeͤr, des puͤzz di waz sweͤr …–… Hat got die schuld gar verkorn, so wuͤrd ain mensch niht v[er]lorn.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 147, S. 98-121, V. 1-180.
      • Schluß vgl. 10.
    • 10. (14ra-15vb) Der Stricker: Die Buße des Sünders (2)
      Der Adam den aphel v[er]pot, der alle mensche[n] praht i[n] not …–… der ist da mit so wol gewert, daz er niht mer heilichkait gert.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 147, S. 98-121, V. 181-Schluß.
      • Anfang vgl. 9.
      • Zu 9 u. 10 vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 142, S. 40.
      • Das ganze Stück Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 109.
    • 11. (15vb-17ra) Der Stricker: Ein Beispiel Salomons
      Salomon, der weist pot, der seit ain peispel von got …–… so frey daz hauͤz von den drein, so kuͤmpt got dar wider ein.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 122, S. 154-160
      • Werner Williams-Krapp in: ZfdA 108 (1979), S. 356-358.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 116, S. 35.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 111.
    • 12. (17ra-17va) Der Stricker: Die ewige Verdammnis
      Die tumbe[n] leuͤt sprechen daz, ez sei an got ain grozzer haz …–… Wer ymmer recht wil leben, dem sol got ymmer lon geben.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 133, S. 269-272.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 127, S. 37.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 107.
    • 13. (17va-18ra) Der Stricker: Die drei Gott verhaßtesten Dinge
      Drewͤ dink sint got unmeͤr und sint der werlt sweͤr …–… Si ha[n]t unzelleichen gelust, dez wirt unzelleich ir verluͤst.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 121, S. 149-153.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 115, S. 35.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 79.
    • 14. (18ra-18va) Der Stricker: Der Taugenichts
      Ain loter wart ellend, er wolt im niht end …–… Swer dez niht gelauben welle, der versuͤch ez da ze helle.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 113, S. 62-66.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 107, S. 34.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 70.
    • 15. (18va-20ra) Der Stricker: Der Marktdieb
      Von den gesucheͤrn Ez waz ain market ze ainer zeit, der waz groz, lank und weit …–… Swer mit der sel gelten muͤz, dem wirt der helle ny[m]mer puͤz.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 103, S. 403-413.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 97, S. 33.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 92.
    • 16. (20ra-21rb) Der Stricker: Der Wucherer
      Von den wuͤchereͤrn Der wuchereͤr weͤr weiz und het reht ain paradeiz …–… niht wannͤ den veinde[n] verlan und hat iren willen gar getan
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 138, S. 318-328, V. 1-10 fehlen wie H”K”.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 133, S. 38.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 117 (vollständige Fassung Nr. 189).
    • 17. (21va-21vb) Der Stricker: Die Äffin und die Nuß
      Von geistleichen lewͤten Ain nuͤzbauͤm waz gerate[n] wol, der stuͤnt schoͤneͤr nuͤzz vol …–… daz si der eren niht erpeite[n] muͤge[n] und niht zuͤ der weisheit tuͤgen.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 45, S. 18-21.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 37, S. 22; Dikke/Grubmüller Nr. 22B, S. 29.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 168.
    • 18. (21vb) Der Stricker: Die Tochter und der Hund (1)
      Ain kuͤnig wolt ze hof varn. Nuͤ soltu dich vil wol webarn …–… die la dir wol enpholhen sein. Duͤ solt si haben alle wege.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 134, S. 273-282, V. 1-7. Schluß vgl. 45.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 129, S. 37.
      • Das ganze Stück Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 83.
    • 19. (22ra, Z. 1-31) Der Stricker: Die irdenen Gefäße (2)
      So wol in gotes pote, der tot iuͤngste da pey …–… die im ze schaden niht enkuͤmt, daz si der sel niht enfruͤmt. Wie HKWC ohne die 8 Schlußverse.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 151, S. 143-152, V. 130-160. Anfang vgl. 45.
    • 20. (22ra-23vb) Der Stricker: Der eigensinnige Spötter
      Ain rehter man guͤter, getrewͤer und wol gemuͤter …–… die puͤrd wirt perk meͤzig und wirt nymmer antleͤzig.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 129, S. 227-240.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 123, S. 36; Ziegeler, S. 506, Nr. 31.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 87.
    • 21. (23vb-24rb) Der Stricker: Der Salamander
      Ain tier ist salamand[er] gemant [sic]daz ist von natur wekant …–… daz lon so manger slaht, daz ez ymmer ist ane aht.
      • Hg. Moelleken I, Nr. 1, S. 3-7.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 128, S. 37
      • Dicke/Grubmüller Nr. 494 B, S. 578.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 106.
    • 22. (24rb-25ra) Der Stricker: Die törichten Pfaffen (4)
      Von den pischoͤfen Die got hainleich wesen wolten und di neͤhsten, ob sie solten …–… niht meldent alz si solten, daz wirt in iem[er]leichen v[er]golten.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 107, S. 16-33, V. 207-288
      • Werner Williams-Krapp in: ZfdA 108 (1979), S. 348-350.
      • Anfang vgl. 24 u. 50-51
      • Schluß in 23.
      • Die Verse 207-212 mit geringen Abweichungen auch in 51.
    • 23. (25ra-25rb) Der Stricker: Die törichten Pfaffen (5)
      Manigen duͤnket oder giht, ich sei der pfaffen maist[er] niht …–… Also ist der pfaffe geschant, dez valsch den kinden ist wekant.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 107, S. 16-33, V. 289-Schluß;
      • Werner Williams-Krapp in: ZfdA 108 (1979), S. 348-350.
      • Anfang vgl. 24, 50-51 u. 22.
    • 24. (25rb-25vb) Der Stricker: Die törichten Pfaffen (1)
      Daz freuͤt dez tumbe[n] pfaffen muͤt, daz di mezz ist von im also guͤt …–… der das kreuͤcz niht schauhet und den segen niht fleͤhet
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 107, S. 16-33, V. 1-42; Werner Williams-Krapp in: ZfdA 108 (1979), S. 348-350. Schluß vgl. 50-51 u. 22-23.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 101, S. 33. Das ganze Stück
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 113.
    • 25. (25vb-27va) Der Stricker: Die Messe (7)
      So man die messe singet und iegleich mensch ringet …–… die weil got geneͤdig ist. Daz leret uns unser h[er]re Crist.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, V. 821-1040 u. 24 Mehrverse a-x.
      • Initialen V. 951, 986a, 997, 1005.
      • Anfang vgl. 52, 27-30, 59
      • Schluß 26, 55 u. 53.
    • 26. (27va-28ra) Der Stricker: Die Messe (8)
      Gotes gewalt un[d] gocz weisheit, di sint groz, lank un[d] also breit …–… der im getrewet ze vil, alz der im niht getrawen wil.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 1041-1098.
      • Initialen V. 1069 u. 1081.
      • Anfang vgl. 52, 27-30, 59, 25
      • Schluß 55 u. 53.
    • 27. (28ra) Der Stricker: Die Messe (2)
      Ein tor der sich niht kan v[er]sten, der denket, wie sol daz ergen …–… ist sein h[er]cz ain leͤrez vaz, so suͤche in niendert fuͤrbaz.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 323-338.
      • Anfang vgl. 52
      • Schluß 28-30, 59, 25-26, 55 u. 53.
    • 28. (28rb-28vb) Der Stricker: Die Messe (3)
      Von gotes leichenam Swer sich den teufeln wil entsage[n] der sol in seinem h[er]czen tragen …–… seinen sun, den er so minnet, daz er sein ny[m]mer gnuͤk gewi[n]net.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 339-414.
      • Initiale V. 361.
      • Anfang vgl. 52 u. 27
      • Schluß 29-30, 59, 25-26, 55 u. 53.
    • 29. (28vb-29va) Der Stricker: Die Messe (4)
      Swer aine[m] h[er]ren klagen wil, dez wort wirt dest pezzer vil …–… daz wir volgen ir guͤten reten und niht ir misseteͤten.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 415-510.
      • Initialen V. 451 u. 467.
      • Anfang vgl. 52 u. 27-28; Schluß
      • 30, 59, 25-26, 55 u. 53.
    • 30. (29va-31va) Der Stricker: Die Messe (5)
      Von der weihte Swer got wil sein gehorsam, der sol sinem peiht[er] sein alsam …–… der unzellichen freuͤde, die man hat an gotes bescheͤude.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 511-752.
      • Anfang vgl. 52 u. 27-29
      • Schluß 59, 25-26, 55 u. 53. V. 529-536 auch
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 60.
    • 31. (31va-31vb) Der Stricker: Der Hahn und die Perle
      Vor einem stadel, da man drasch, da gieng ein han durch genasch …–… ern moͤht niht mer geniezze[n] wannͤ alz der han der m[er]griezze[n]
      • Hg. Moelleken III, Nr. 65, S. 177-179.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 59, S. 26
      • Dicke/Grubmüller Nr. 249 B, S. 290.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 180.
    • 32. (31vb-33va) Der Stricker: Der Richter und der Teufel
      An einer stat waz ein man, dez suͤnd kan ich noch enkan …–… Swer gelauben dez niht welle, der versuͤche ez da ze helle.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 126, S. 188-205.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 120, S. 36.
    • 33. (33va-33vb) Der Stricker: Die Äffin und ihre Kinder
      Ain ieger fuͤr in einen walt, da vant er affen ungezalt …–… an dekeine kuͤnftige not. Daz ist manges affen toͤt.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 100, S. 385-389.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 94, S. 32
      • Dicke/Grubmüller Nr. 13 B, S. 21.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 76.
    • 34. (34ra-34rb) Der Stricker: Der blinde Dieb
      Von eime blinden diebe Ein blinder diep wart gevange[n] der het die dink wegangen …–… zuͤ dem ewigen unheile, der dem teuͤfel wirt ze teile.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 75, S. 223-226.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 70, S. 27.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 77.
    • 35. (34rb-35ra) Der Stricker: Die undankbaren Gäste
      Ein wirt herbergte geste und tet in daz beste …–… Da mit erzeuͤget er di geschiht, daz ez sein ist und unser niht. 8 Mehrverse mit HKMVWC angehängt.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 116, S. 77-81.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 110, S. 35. Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 81 (ab V. 49).
    • 36. (35ra-35va, Z. 25) Der Stricker: Der Hund und der Stein
      Ein huͤnt muͤt einen man, er bal in veintlichen an …–… daz muͤz von worten geschehe[n] und muͤge[n] di ouͤgen niht gesehe[n]
      • Hg. Moelleken III, Nr. 101, S. 390-395.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 95, S. 32.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 68.
      Wie bei den anderen Hss. direkt daran anschließend:
    • (35va, Z. 26-36rb) Der Stricker: Mahnung zu rechtzeitiger Buße
      Daz alter lezet den lip, es machet man und wip …–… dennͤ got und sin reiche, dez enbirt er vil billiche.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 102, S. 396-402. Die Verse 79-88 auch in Nr. 63.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 96, S. 32.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 69.
    • 37. (36rb-37rb) Der Stricker: Der ungeratene Sohn
      Eines herren suͤn, der misseriet so ser, daz in sin vater schiet …–… Swaz dem wirt ze teil, daz duͤnket in allez wol veil.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 120, S. 142-148.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 114, S. 35.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 125.
    • 38. (37rb-43ra) Der Stricker: Processus Luciferi (2)
      Wie der teuͤfel menschlich gesleht hat verraten Der erste man, der ie gelauk, der waz, den Lucifer wetrauk …–… Daz teͤt gotes wisheit daz waz dem teuͤfel doch vil leit.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 13, S. 103-133, V. 58a-vvv (74 Mehrverse N nach V. 58), 59-Schluß, 540a-nnnnnnn (170 Mehrverse N nach dem Schlußvers 540.)
      • Anfang vgl. 42b.
    • 39. (43ra-44ra) Der Stricker: Der Teufel und die Seele
      Von den teuͤfeln, wie si di sel marternt Uns hat dez teuͤfels gewalt und sin untugent manikvalt …–… und daz weine[n] niht sparn biz de[n]n, daz beide lip und sele brenne.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 14, S. 134-142.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 4, S. 17.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 53.
    • 40. (44ra-44vb) Der Stricker: Der gefangene Räuber (1)
      Ein man raubet und stal, swer [sic] er daz vor den liuͤte[n] v[er]hal …–… weide got und einer der da kuͤmt, so ez im aller beste fruͤmt.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 132, S. 251-268, V. 1-112. Schluß vgl. 41-42a.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 126, S. 37.
    • 41. (44vb-45rb) Der Stricker: Der gefangene Räuber (2)
      Swer sin suͤnd ze vil wiz an sin alter sparn wil …–… wannͤ in der siechtuͤm twinget und der tot, der mit im ringet.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 132, S. 251-268, V. 113-216.
      • Anfang vgl. 40
      • Schluß 42a.
    • 42a. (45va-46rb, Z. 30) Der Stricker: Der gefangene Räuber (3)
      Swelch mensch frilich suͤndet und da wider niht kuͤndet …–… auf unsers herren gotes lobe, die sweimet allen gnaden obe.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 132, S. 251-268, V. 217-Schluß.
      • Anfang vgl. 40-41.
    • 42b. (46rb, Z. 31-46vb) Der Stricker: Processus Luciferi (1)
      Ich wil iuͤ den vater kuͤnden und die muͤter aller suͤnden …–… daz er ir ewickliche enbirt und nymmer mer ir friunt wirt.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 13, S. 103-133, V. 1-58. Schluß vgl. 38.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 3, S. 17.
    • 43. (46vb-48va) Der Stricker: Das stinkende Haus
      Ein man, der tet sinen schaden, daz er machet ein slafgaden …–… der ist der sprach gank und wirt dez ewigen todes gank [sic]
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 125, S. 178-187.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 119, S. 36.
    • 44. (48va-49vb) Der Stricker: Die Spieler
      Zwen spileͤr huͤben grozes spil, bi den sazen ander liuͤte vil …–… beide gelouͤbe und ouͤch tuͤ, da hilfet ir gebet zuͤ.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 131, S. 244-250.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 125, S. 37.
    • 45. (49vb-50va, Z. 4) Der Stricker: Der König und sein Feind (1)
      Ein richer kuͤnig mere, der het einen ehteͤre …–… Vergebe got die missetat, die man noch muͤt ze tuͤn hat.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 164, S. 264-271, V. 1-92. Schluß s. u.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 159, S. 43.
    • (50va, Z. 5-51vb) Der Stricker: Die Tochter und der Hund (2)
      Waz solte dennͤ diner pflege, daz ir an ir schoͤne iht missege …–… Swer dez niht gelouͤben welle, der versuͤch ez da ze helle.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 134, S. 273-282, V. 8-Schluß u. 2 Mehrverse mit HKMVWC.
      • Anfang vgl. 18.
    • (51vb-52vb, V. 4) Der Stricker: Die irdenen Gefäße (1)
      Ein kuͤnic machte irdiniuͤ vaz, daz konde und nieman baz …–… daz er ze ser minnet und ez weheltet wider gote.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 151, S. 143-152, V. 1-129. Schluß vgl. 19.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 146, S. 40. Das ganze Stück
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 105.
    • (52vb, V. 5-53rb) Der Stricker: Der König und sein Feind (2)
      Vindet in der guͤt muͤte, so wer der uͤbel also guͤt …–… den hat got dar gemezzen, ir deheines guͤtat wirt v[er]gezzen.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 164, S. 264-271, V. 93-Schluß.
      • Anfang s. o.
    • 46. (53rb-55ra) Der Stricker: Die sechs Teufelsscharen
      Ich wil iuͤ von dem teuͤfel sagen, wie er den menschen kan beiagen …–… Gevert er deste wirz ein teil, daz ist ein verdient unheil.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 141, S. 16-28.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 136, S. 38.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 110.
    • 47. (55rb-56ra) Der Stricker: Die Schlange ohne Gift
      Slangen sint, die lant ir niht [sic] in dem iare ze einer zeit …–… dannͤ ich der mensche weͤr, der ymmer lidet sweͤr.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 124, S. 172-177.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 118, S. 36.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 126.
    • 48. (56ra-56vb) Der Stricker: Der geprüfte Diener
      Ein herre dez geruhte, daz er einen man versuhte …–… daz dise werlt ie gewan und ymmer me gewinnen kan.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 165, S. 272-276.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 160, S. 43
      • Grubmüller, S. 131.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 127.
    • 49. (56vb-57rb) Der Stricker: Das entweihte Gotteshaus
      Von der kirbeie Swelch gotes hus gemachet stat und man ez wol gewihet hat …–… er si leie oder pfaffe, der muͤz ech sin sin affe, daz freuͤt dez tuͤmbe[n] pfaffen muͤt [= 24, V. 1]
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 106, S. 11-15.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 100, S. 33.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 112.
    • 50. (57rb-58rb) Der Stricker: Die törichten Pfaffen (2)
      Von den pfaffen Sit dem unreinen pfaffen der gnad niht ist beschaffen …–… swen in die kouͤfer zuͤ gant, daz sint die veil mezz hant. Manger denket od[er] giht · ich si d[er] pa[ffen] h[ic] seq[un]t[ur] [vgl. V. 289/90]
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 107, S. 16-33, V. 43-158 u. 1 Mehrzeile
      • Werner WilliamsKrapp in: ZfdA 108 (1979), S. 348-350.
      • Initialen V. 61, 83, 125 u. 141.
      • Anfang vgl. 24
      • Schluß 51 u. 22-23.
    • 51. (58rb-58vb) Der Stricker: Die törichten Pfaffen (3)
      Von der mezze Sit die messe so guͤt ist, daz der gotes sun Ihesu Crist …–… die ungefuͤgen meintat, der man nuͤ leider vil begat.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 107, S. 16-33, V. 159-212
      • Werner Williams-Krapp in: ZfdA 108 (1979), S. 348-350.
      • Anfang vgl. 24 u. 50; Schluß 22-23.
    • 52. (58vb-61rb) Der Stricker: Die Messe (1)
      Swa got guͤte zeichen tuͤt, dar suͤl wir gahen, daz ist guͤt …–… daz uns got mit in weiden von den suͤnden muͤz scheiden.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 1-322. Schluß vgl. 27-30, 59, 25-26, 55, 53. Initialen V. 31, 51, 65, 115, 137, 163, 223, 237, 301.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 2, S. 15-17, V. 1-318 auch
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 63.
    • 53. (61rb-61va) Der Stricker: Die Messe (10)
      Von dem gelouͤben Sit ez umb den geloube[n] also stat, daz er an di werc niht helfe hat …–… Die selde vor allem heil, die ist nuͤ vil wol veil.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 1127-Schluß.
      • Anfang vgl. 52, 27-30, 59, 25-26, 55.
    • 54. (61va-63ra, Z. 12) Der Stricker: Die vier Evangelisten (1)
      Von den vier ewangelisten Dez gotes suͤn, unser trost, der uns vil tiuͤre hat erlost …–… uͤber sin vinde die kraft, daz in got machet sigehaft.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 128, S. 215-226, V. 1-172. Schluß s. u.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 122, S. 36.
    • (63ra, Z. 13-63rb, Z. 4) Der Stricker: Predigtmärlein vom brüllenden Löwen
      Swennͤ der lewe uz lat sin groze stimme, die er hat …–… die iagt si uz sinem herczen mit dem geistlichen smerczen.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 77, S. 237.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 122, S. 28.
    • (63rb, Z. 5-64ra) Der Stricker: Die vier Evangelisten (2)
      Der lewe, der hat einen site, daz er vertilget sine trite …–… und mit den vier ewangelisten, daz er ist ein rehter cristen.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 128, V. 173-Schluß.
      • Anfang s. o.
      • Zur Überlieferung von 54 vgl. Ziegeler, Wiener Codex (s. u.), S. 482f.
    • 55. (64ra-64rb) Der Stricker: Die Messe (9)
      Von dez heilgeistes fliehern Dez heiligen geistes flieher, die duͤnket daz hart sweͤr …–… dez heiligen geistes huͤlde umb die ungefuͤgen schulde.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 1099-1126.
      • Anfang vgl. 52, 27-30, 59, 25-26
      • Schluß 53.
    • 56. (64rb-68va) Der Stricker: Vom heiligen Geist (1)
      Von dem heiligen geist Wir suͤln loben den heiligen geist, der unzallichen volleist …–… und wirt dez heilgeistes kint, dez kint die seligen alle sint.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 11, S. 10-49, V. 1-492.
      • Schluß vgl. 57-58.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 1, S. 15.
    • 57. (68va-70va) Der Stricker: Vom heiligen Geist (2)
      Von siben gaben dez heilgeistes Siner kuͤnst wil ich nuͤ gedagen und wil von sinen gaben sagen …–… die von dem heilgeiste gent und den siben suͤnden wider ste[n]t.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 11, S. 10-49, V. 493-734.
      • Anfang vgl. 56
      • Schluß 58.
    • 58. (70va-71vb) Der Stricker: Vom heiligen Geist (3)
      Von der hochfart Aller suͤnden muͤter hochfart, die ist von also hoher art …–… Got rihtet nach dem muͤt daz uͤbel und daz guͤt.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 11, S. 10-49, V. 735-Schluß.
      • Anfang vgl. 56-57.
    • 59. (71vb-72rb) Der Stricker: Die Messe (6)
      Ein herre, dem got herren leben an allen dingen hat gegeben …–… daz er da gar ver uͤbel hat, unser suͤnde und unser missetat.
      • Hg. Moelleken II, Nr. 12, S. 50-102, V. 753-820.
      • Anfang vgl. 52 u. 27-30
      • Schluß 25-26, 53.
    • 60. (72rb-74ra) Der Stricker: Die sechs Versuchungen
      Von dem pater noster Nach dez pater nosters lere suͤln wir got piten sere …–… und sin leit gedultikliche, so besiczet er daz himelriche.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 135, S. 283-292.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 130, S. 37.
    • 61. (74ra-74rb) Der Stricker: Von bösen Frauen
      Von den uͤbeln wiben Swer ein uͤbel bibe habe, der slahe si mit keime stabe …–… danne kein creatuͤre, gehiuͤr oder ungehiuͤre.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 119, S. 108-141, V. 599-606 u. 705-722. Die Verse 1-598, 607-704 u. 723-Schluß (HK auch 715/16) fehlen wie H u. K (Cod. Bodmer 72, Nr. 100).
    • 62. (74rb-74va) Der Stricker: Die feisten Jagdvögel
      Von den herren Got hat der herren harte vil, die tuͤnt reht alz daz veder spil …–… daz sie in dez engelten lant, daz sie ze vil von ime hant.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 114, S. 67.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 108, S. 34.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 62.
    • 63. (74va) Der Stricker: Mahnung zu rechtzeitiger Buße, V. 79-88
      Von den, di dez tiuͤfels willen tuͤnt Swer dez tiuͤfels willen tuͤt, der sol haben froͤlichen muͤt …–… daz er hie rıͤwekliche tuͤ, sin riwͤe nimt dort immer zuͤ.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 102, S. 399f., V. 79-88. Ganzes Stück in 36.
      • Vgl. auch Ziegeler, Wiener Codex (s. u.), S. 478f.
      • Dieser Abschnitt auch Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 101.
    • 64. (74va-75va) Der Stricker: Die Milch und die Fliegen
      Von den boͤsen gedaͤnken Do die milch ein wenik warm ist, so ist sie der fliegen genist …–… Dirre drier wazzer un[n]den waschen iuͤch von den suͤnden.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 105, S. 3-10, ohne die 4 Schlußverse.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 99, S. 33.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 124.
    • 65. (75va-76va) Der Stricker: Vom Tode
      Von dem tode Ain dink ist, daz dike geschiht, daz ein mensche ettewa gesiht …–… sit sie an allen dingen swachet, daz ir der tot ein ende machet.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 78, S. 238-247.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 72, S. 28.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 104.
    • 66. (76va-77rb) Der Stricker: Der Knecht in Herrenkleidern
      Ain herre het einen buͤknecht, der solt im dienen, daz waz reht …–… oder im nimt got daz guͤt und git im ewige armuͤt.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 90, S. 316-321.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 84, S. 30.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 122. Es fehlen die Verse 1-10 u. 91f., dafür 4 Mehrverse nach V. 90.
    • 67. (77rb-78va) Der Stricker: Der Gast und die Wirtin
      Ein gast kom zeiner litgeben. Ich wil hie mit gemache leben …–… der sol diz werltlich leben vor sinem tode uf geben.
      • Hg. Moelleken IV, Nr. 136, S. 293-301.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 131, S. 38
      • Ziegeler, S. 505f., Nr. 29.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 91.
    • 68. (78va-79ra) Der Stricker: Die zwei Märkte
      Ain stat waz also getan, daz man dar inne solt han …–… daz er der toren market koz, an dem er allez guͤt verloz.
      • Hg. Moelleken V, Nr. 150, S. 138-142.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 145, S. 40.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 123.
    • 69. (79ra-81ra) Rudolf von Ems: Parabel aus „Barlaam und Josaphat“: Die drei Freunde
      Ez waz ein vil guͤt man, der nam sich drier friuͤnde an …–… da wir muͤzen rede geben, wie wir hie leiten unser leben.
      • Hg. Pfeiffer, Barlaam, 120,35-127,6;
      • Schwab, Barlaamparabeln, S. 40-54.
      • Vgl. Hans-Joachim Ziegeler, 2VL 7, Sp. 1145.
    • 70. (81ra-82rb) Rudolf von Ems: Parabel aus „Barlaam und Josaphat“: Das Einhorn
      Die dirre werlt volger sint und ir dienstlichiuͤ kint …–… rehte erkennen, wie sie stat, wannͤ sie keine stete hat.
      • Hg. Pfeiffer, Barlaam, 116,23-120,15 u. ein Mehrvers;
      • Schwab, Barlaamparabeln, S. 80-88.
      • Vgl. Hans-Joachim Ziegeler, 2VL 7, Sp. 1145.
      • Cod. Bodmer 72 (K), Nr. 94.
    • 71. (82rb-83va) Der Stricker: Von der Hoffart
      Von der hochfart Daz macht dez uͤbeln geistes kraft, die mit der hohfart sint behaft …–… und mange suͤnde verbirt, da von er geseliget wirt. Explicit liber per manus Ulrici Deo gracias.
      • Hg. Moelleken III, Nr. 81, S. 261-267, u. 58 Mehrverse mit H. u. K (Cod. Bodmer 72, Nr. 103). Abdruck Förster/Burdach, S. 376-381.
      • Vgl. Schwab, Bispelreden, Nr. 75, S. 29.
      Textgeschichte: Der Cod. Bodmer 155 (N der Stricker-Überlieferung), eine der eher „geistlichen“ Stricker-Hss., ist mit seinen 69 Stricker-Nrn. „neben AH die wichtigste und reichste Quelle, vor allem für die ‘gotlîchen maere’“ (Zwierzina [s. o., Lit. zur Hs.], S. 281) u. für die Kleindichtung des Strickers im allg. Um die 20 Nrn. sind nur in A (Cod. Vindob. 2705) u. N überliefert. Die zwei Parabeln aus Rudolfs „Barlaam“, die wohl dem Stricker zugeschrieben wurden u. deren Stoff ja tatsächlich vom Stricker auch bearbeitet worden ist, finden sich auch in A, N 70 überdies in H (Cpg. 341) u. K (Cod. Bodmer 72; A enthält 6 Parabeln Rudolfs, davon finden sich 2 in N, 2 in HK u. eine in F [British Museum, London, Ms. Additional 24946]). Die Verwerfung von Textteilen in unserem Cod. führt bereits Zwierzina, S. 281, auf eine Vorlage zurück, deren Lagen bzw. losen Bll. in Unordnung geraten waren, Menhardt (s. o., Lit. zur Hs.), S. 339, vermutet dasselbe für A. Die meisten Stücke der beiden Hss. finden sich allerdings an ganz versch. Stellen, ohne Folgerichtigkeit des Inhalts. Unser Cod. konnte bis anhin keiner festen Hss.-Gruppe zugeordnet werden. Es gilt auch weiterhin, was bereits Zwierzina, S. 284f., festgestellt hat: „Das wechselnde Verhältnis der Hss. A, E, H, N innerhalb ihres Bestandes zueinander und zur Sammlung MVW ist hier das wichtigste Moment; jede dieser Hss. kann partienweise die beste und wiederum die schlechteste Überlieferung sein.“ Ziegeler, Wiener Codex (s. u.), führt diesen Befund neuerdings darauf zurück, daß „offensichtlich alle zentralen Handschriften in ihrem Bestand unabhängig voneinander auf nicht erhaltene frühe Sammlungen, wahrscheinlich thematisch geordnete ‘Bücher’ zurückgehen“. Das zugrundeliegende ältere Ordnungsprinzip wäre dann in der Überlieferung weitgehend zerstört worden.
    • Hg. Moelleken I-V (mit weiterer Lit. u. Angabe älterer Editionen S. LVI-XCIX); Eine Abschrift der Nikolsburger Bispelhs. durch Konrad Zwierzina befindet sich im Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität in Graz (Nachlaß K. Zwierzina, Nr. 188).
    • Überlieferung
      • Zwierzina (s. o., Lit. zur Hs.), S. 279-287
      • Heinrich Niewöhner, Strickerhandschriften. In: PBB (Halle) 77(1955), S. 495f.
      • Schwab, Bispelreden
      • Menhardt (s. o., Lit. zur Hs.), S. 321-345
      • Schwab, Barlaamparabeln
      • Fischer, Studien
      • Moelleken I, S. XXI-CVI
      • Johannes Janota (Hg.), Der Stricker. Abbildungen zur handschriftlichen Überlieferung. 2 Hefte (Litterae 8/I-II). Göppingen 1974
      • Grubmüller, S. 124-228
      • Fischer/Janota I, S. IX-XXIII
      • Schwab, Tierbispel, S. VII-XXVIII
      • Ziegeler; Hans-Joachim Ziegeler, Beobachtungen zum Wiener Codex 2705 und zu seiner Stellung in der Überlieferung früher kleiner Reimpaardichtung. In: Oxforder Koll., S. 469-526.
    Textgeschichte: Barlaam-Parabeln: Unsere Hs. trägt in der Überlieferungsstudie von Prillwitz (s. o., Lit. zur Hs.) die Bezeichnung f₂₁. Sie wurde jedoch nicht in die stemmatologische Untersuchung einbezogen, weil ihr Verbleib damals dem Verfasser noch unbekannt war. In dieser Studie schließen sich A (f₂₇), H (f₁₇) u. F (f₁₉), also - zusammen mit N - die einzigen Stricker-Sammelhss. mit Parabeln Rudolfs, zu einer Hss.-Gruppe zusammen. Für f₂₇,₁₇ wird eine gemeinsame Vorlage angenommen, f₁₉ scheint aus f₂₇ zu schöpfen (vgl. Prillwitz, S. 266ff.). Von den 13 gemeinsamen Fehlvarianten f₂₇,₁₇, die Prillwitz (S. 267) angibt (es handelt sich um eine Auswahl), teilt unsere Hs. deren 11, eine weitere läßt sich unschwer von f₂₇,₁₇ ableiten. Damit ordnen sich die Barlaam-Parabeln unserer Hs. leicht in den selben Hss-Komplex der AHF-Textzeugen im cAst der Barlaam-Überlieferung ein (vgl. auch Ziegeler, Wiener Codex [s. o.], S. 484f.).
    • Hg. Pfeiffer, Barlaam.
    • Überlieferung
      • Heinz Rupp, Rudolf von Ems: Barlaam und Josaphat. In: Dienendes Wort. Eine Festgabe f. Ernst Bender zum 70. Geburtstag. Betreut v. Walter Franke. Karlsruhe 1959, S. 11ff.
      • Schwab, Barlaamparabeln
      • Karl August Zaencker, The manuscript relationships of Rudolf von Ems: Barlaam und Josaphat. With special reference to rubrication. Diss. University of British Columbia (Canada) 1974
      • Prillwitz (s. o., Lit. zur Hs.).
Provenienz der Handschrift:
  • Nürnberg, Sebolt u. Hieronymus Reich / Nikolsburg, Fürstl. Dietrichsteinsche Bibliothek (Sign. I. 76)
  • Der Vorbesitzer Wilhelm von Langheim (Lanckaim) konnte nicht identifiziert werden. Zwierzina (s. u.), S. 281, vermutet auf Grund dieses Eintrages das Kloster Langheim bei Coburg als Entstehungsort der Hs. Mit Langheim könnte jedoch auch der gleichnamige Ort im unterfränk. Bezirk Kitzingen gemeint sein (1450 als Lanckheim in einer Quelle nachzuweisen, vgl. Hermann Oesterley, Historisch-geographisches Wörterbuch des deutschen Mittelalters. Gotha 1883, S. 378). Ein weiteres Langheim existiert im bayerischen Bezirk Griesbach, dazu eine alte preuß. Familie dieses Namens, die jedoch kaum in Frage kommen dürfte. Wie Menhardt (s. u.), S. 339, neigen auch wir der Annahme zu, daß es sich um einen privaten Besitzer gehandelt hat, der dann gemäß Eintrag den Cod. um 1400 erworben hätte. Angesichts der späteren Besitzgeschichte ist es wohl nicht abwegig, diesen Vorbesitzer in oder um Nürnberg zu suchen. Tatsächlich sind in den Nürnberger Bürger- u. Totengeläutbüchern (Anmerkung: Die Nürnberger Bürgerbücher. I. Die Pergamentenen Neubürgerlisten, 1302-1448. Hg. v. Stadtarchiv Nürnberg (Quellen z. Gesch. u. Kultur der Stadt Nürnberg 9). Nürnberg 1974; Nürnberger Totengeläutbücher. Bearb. v. Helene Burger. 3 Bde. (Freie Schriftenfolge d. Ges. f. Familienforschung in Franken 13, 16 u. 19). Neustadt/Aisch 1961, 1967 u. 1972.) vom 14.-16. Jh. immer wieder Langheimer (Langhaym, Lanckhaymer, Lanckhamer u. ä.) zu finden.
  • Beim nächsten faßbaren Vorbesitzer, Sebolt Reich, handelt es sich mit Bestimmtheit um den im Jahre 1510 verstorbenen Nürnberger Patrizier selben Namens, der auch als Donator im Spiegel eines goldgepreßten Einbandes (Nürnberg, Stadtbibliothek, Einband Nr. 142) zu einer Straßburger Inkunabel (Bernhards von Clairvaux Predigten über das Hohelied, Martin Flach, 1497) aufgeführt wird (vgl. Lotte Kurras im Ausstellungskat. „Caritas Pirckheimer” 1467-1532. München 1982, Nr. 84).
  • Es ist wahrscheinlich, daß der Cod. von Sebolt Reich u. seinem Sohn Hieronymus an die Familie der Schwester Sebolt Reichs, Margaretha Holzschuher, übergegangen ist. Nur so läßt sich plausibel erklären, daß sich die Hs. in der Sammlung Holzschuher/Münzer befand, als diese wahrsch. 1679 über den Umweg der Bibliothek Ferdinand Hoffmanns, Freiherrn von Grünbüchel und Strechau u. seiner Nachkommen der Fürstl. Dietrichsteinschen Bibliothek einverleibt wurde (zur Sammlung Münzer/Holzschuher/Hoffmann vgl. Cod. Bodmer 151). 1873 war die Hs. in der Wiener Weltausstellung zu sehen.
Erwerb der Handschrift: Der Dietrichsteinsche Bestand der Sammlung Münzer/Holzschuher/Hoffmann gelangte am 21./22. November 1933 in Luzern zur Versteigerung (Gilhofer und Ranschburg, Nr. 401 des Auktionskat.), wo die Nikolsburger Bispelhs. zusammen mit der Seifrit-Hs. (Cod. Bodmer 151) von Martin Bodmer erworben wurde.
Bibliographie:
  • Dudik, S. 514f., Nr. 94
  • Förster/Burdach; Konrad Zwierzina, Beispielreden und Spruchgedichte des Strickers. In: Mittelhochdeutsches Übungsbuch. Hg. v. Carl von Kraus. 2., verm. u. geänd. Aufl. Heidelberg 1926, S. 279-287, hier S. 281
  • Auktionskatalog XI, H. Gilhofer & H. Ranschburg, Bibliothek Alexander Fürst Dietrichstein, Schloß Nikolsburg, Č.S.R., bestehend aus den Sammlungen Hieronymus Münzer, Hieronymus Holzschuher und Ferdinand Hoffman, Freiherr auf Grünpühel und Strechau. Luzern 1933, S. 80f., Nr. 401
  • Hermann Menhardt, Zu Strickers kleinen Gedichten. In: PBB 82 (1960), S. 321-345, hier S. 338f.
  • Moelleken I, S. XXXI;
  • Siegmund Prillwitz, Überlieferungsstudie zum „Barlaam und Josaphat” des Rudolf von Ems. Eine textkritisch-stemmatologische Untersuchung. Kopenhagen 1975, S. 101-103 (Hs. f₂₁).
  • „Deutsche Handschriften 1100-1400”. Oxforder Kolloquium 1985, hrsg. von Volker Honemann und Nigel F. Palmer, Tübingen, Max Niemeyer, 1988.
  • Jürgen Wolf, „Ein neues Stricker-Fragment aus Freising (Vom Heiligen Geist)”, Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 128, 1999 S. 425-427.