St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 864
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Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 297-298.

Entstehungszeit: s. XI
Beschreibstoff: Pgm.
Umfang: 406 Seiten
Format: 4° (22 1/2 u. 15 C.)
Inhaltsangabe:
Vier Codices in einem Band. (Anmerkung: Diese Handschrift, die man abgesehen von Horaz, keineswegs mit Weidmann (p. 24) schön nennen darf, kann allerdings der Zeit nach unter Abt Burkart II. (1001-1022) geschrieben sein, der ein Bücherfreund war; dann enthält sie aber nicht, wie man in St. Gallen wohl meint, den nämlichen Horaz, den laut Ekkehart's Casus Cod. 615 p. 224 Hadewig auf Hohentwiel ihrem Schüler Burkart als Knaben schenkte, was in den siebziger Jahren des X. Jh. geschehen sein muss.)
Kodikologische Einheit: 1) S. 6-118
Seiteneinrichtung: Die Seite hat 27 Zeilen.
Schrift und Hände:
  • Schöne, aber unvollendete Abschrift, da Rubriken und Anfangsbuchstaben der einzelnen Oden mangeln; ohne eigenthümlichen Werth und in den Ausgaben z. B. der Orelli'schen nicht erwähnt.
  • Wenige gleichzeitige Noten auf den breiten, saubern Rändern.
Inhaltsangabe:
  • 1. S. 6 [7]-118 Q. Horatii Fl. Odae. (Vier Bücher bis lib. IV Ode 11 v. 34; die Oden 12-15 des vierten Buches fehlen.)
Kodikologische Einheit: 2) S. 119-267
Seiteneinrichtung: zu 34 Zeilen
Schrift und Hände:
  • von anderer Hand
  • Gleichmässige, unabgekürzte Schrift mit gelber Dinte auf geringem Pergament
  • Viele gleichzeitige Glossen am Rand und zwischen den Zeilen
Inhaltsangabe:
  • 2. S. 119-267 M. A. Lucani Pharsalia (bis Lib. VII v. 389; alles Weitere fehlt.)
Kodikologische Einheit: 3) S. 268-310
Beschreibstoff: unreines Pergament
Seiteneinrichtung: 29 Zeilen auf der Seite
Schrift und Hände:
  • von mehrern Schreibern vgl. S. 291 und 300
  • Ziemlich abgekürzte Schrift mit blasser Dinte auf unreinem Pergament
Inhaltsangabe:
  • 3. S. 268-310 C. Salustii Cr. Bellum Catilinarium vollständig, mit anderer als der gewöhnlichen Kapiteleintheilung.
  • 4. S. 310-349 (29 Zeilen und von der nämlichen Hand wie vorher) C. Salustii Cr. Bellum Jugurthinum. Mit dem Catilin. Krieg durch dessen Unterschrift verbunden: >Explicit liber I Incipit prologus secundi.< Falso queritur
    • S. 312: >Explicit prologus. Incipit II liber de bello Jugurtino.< Bellum scripturus
    Es fehlen Kap. 14-28, 31-33, 36-47 und 50-114. Von Gerlach a° 1828 verglichen, aber in seiner Ausgabe nicht genannt.
Kodikologische Einheit: 4) S. 350-396
Beschreibstoff: steifes Pergament
Seiteneinrichtung: die Seite zu 43 Zeilen
Die einzelnen Gedichte sind durch ein Spatium und Raum für die mangelnden Anfangsbuchstaben unterschieden
Schrift und Hände: Flüchtige Schrift mit gelber Dinte auf steifem Pergament
Spätere Ergänzungen: Einige wenige Randnoten
Inhaltsangabe:
  • 5. S. 350-396 P. Ovidii N. Amorum libri III (von Eleg. I, 1 v. 1 bis Eleg. III, 7 v. 74; es fehlen 10 Verse der siebenten Elegie und die übrigen 8 Elegien des III. Buchs).
  • 6. S. 405 P. Ovidii N. Metamorphoseon Liber III v. 642-683 (in anderer besserer Schrift).