Kurzcharakterisierung:Abschrift der Lebensgeschichte des heiligen Papstes Gregor I. in der Fassung von Johannes Diaconus (825-880/882), geschrieben im Kloster St. Gallen gegen 900.(smu)
Standardbeschreibung: Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 97-98.
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Zusätzliche Beschreibung: Bergmann Rolf / Stricker Stephanie, Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, Bd. II, Berlin 2005, S. 552-553.
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Zusätzliche Beschreibung: Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 3, Schreibschulen der Diözese Konstanz, St. Gallen II, Genf 1938, S. 113.
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Zusätzliche Beschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 188.
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Online seit: 21.12.2009
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 578
Pergament · 294 pp. · 34/35 x 25/26 cm · St. Gallen · um 900
Vita Gregorii M.
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 578, p. 4 – Vita Gregorii M. (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0578)
Seiteneinrichtung:
Zweispaltig 24,5 x 18,5 (8/8,5), p. 5-214 (Lagen I-XIII) 28 Z., anschliessend 27 Z.; bis p. 230 (Lage XV) ist die unterste, 28. Z. noch unbeschrieben vorhanden, nachher fehlt sie. Blindlinierung, Zirkellöcher.
Schrift und Hände: Meist grossgeformte, brave st. gallische Carolina des 9./10. Jhs. von einer Gruppe von Händen, die schwer unterscheidbar sind.
Der folgende Versuch einer Einteilung in Hände oder Text-Partien geht von Zäsuren aus, die auch durch Schreibpausen und Kiel- sowie Tintenwechsel bedingt sein können.
Spätere Ergänzungen:
Auf der p. 54 weist Rankin (s. u., mit Abb.) die Z. 1-14 der linken Kolumne der Hand des Notker Balbulus zu; mindestens ein Handwechsel beim anschliessenden Text erscheint plausibel.
Die Marginalie über der rechten Kolumne mit der Nennung römischer Kantoren soll von Ekkeharts Hand stammen.
Auszeichnungsschrift Rustica, sparsame Rubrizierung, spärliche zeitgenössische Marginalien, p. 5 eine Federprobe des kalligraphischen Kanzlisten des 13. Jhs.
Bruckner (s. u.) gibt p. 11 u. a. Marginalien
Ekkeharts IV. an, wohl im Anschluss an Steinmeyer-Sievers (s. u.).
Einband: Einband 9. und ev. 15. Jh., helles Leder auf Holz, Streicheisenlinien, zwei got. Schliessen HDK-VD verloren, die Plättchen mit Rosetten noch vorhanden, eine neuere Mittelschliesse HDK-VDK. Pergament-Titelschild auf Vorderdeckel: Vita. b. gregorij pape, Textualis des 15. Jhs. Das hintere Spiegelblatt verloren. Ein Vermerk Pius Kolbs
p. 7.
Inhaltsangabe:
3a-4b[Gregorius Turonensis: Ex vitis patrum: Vita sanctorum Lupicini et Romani]
(Fragment)
BHL 3641 (Vita), 3642 (Versus);
CPL 1723, offenbar keine neuere Ed. seit AASS und PL 75, col. 59-242, vgl. BHL Nov. Suppl. (1986);
R. van Doren (wie Cod. 554), p. 48;
Lechner, Notker (1972), p. 11, 26f., als Hs. G.
Vide Codd. 554, p. 2, mit Lit. zur Hs.-Überl., andere Viten Gregors s. Reg.;
zum Cod. 578 als einer der Quellen für die Vita Notkeri vgl. Cod. 610, p. 476a.
Zur Hs. ferner Munding, Heiligenleben (1918), Reg. p. 184;
Koeppel, Notker (1983), p. iv;
Berschin, Biographie III (1991), p. 385 (mit weiteren Hss.).
Die Hs. verzeichnet bei Bergmann, Glossenhandschriften (1973), p. 31;
Scherrer, Verzeichniss (1875), p. 188.
Erwerb der Handschrift: In StiBSG wohl seit Entstehung. Weidmann (1841) identifiziert mit Kat. 1461 (E 9), gefolgt von Bruckner (1938, s. u., zit.): möglich. Stempel D. B.
p. 5, 294.
Bibliographie:
Bruckner, Scriptoria III (1938), p. 113 und Reg. XIV (1978), p. 160 f.;
zu einer Notiz Ekkeharts IV
p. 64 der Hs.
Ernst Dümmler, Ekkehart IV von St. Gallen, in: ZfdA 14, 1869, p. 22, 27;
Steinmeyers/Sievers, Ahd. Glossen 4 (1922/19692), p. 452 Nr. 204, meldet wenige dt. Glossen von der Hand Ekkehart IV., unsere Hs. fig. jedoch nicht in der auf Osterwalder aufbauenden kumulierten Liste aller Codd. mit Einträgen Ekkeharts IV, cf. CMD-CH III (1991), p. 288;
Sievers, Accente (1909), p. 48;
zu den Neumen und Rubriken
p. 54 der Handschrift:
S. Rankin, Ways of telling stories, in: Essays on medieval music, Fs. David G. Hughes, ed. by G. M. Boone, Cambridge (Mass.) 1995, p. 371-394, unsere Hs. mit Abb. p. 373-375;
Dies., Ego itaque Notker scripsi, in: Revue Bénédictine 101 (1991), grenzt p. 298 unsere Hs. zwischen den Jahren 875-887 ein, auf Grund von Notkers Gesta Karoli;
Bischoff, Handschriftenarchiv (1997), p. 187;
Wulf Arlt, Liturgischer Gesang, in: Ochsenbein [Hg.], Kloster (1999), p. 140, 253, Anm.7;
Schmuki, Das köstlichste Geschichtsbuch des Mittelalters, St. Gallen 1995, p. 67-69, Abb. p. 69.