St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 635
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 247-248.
Titolo del codice:
, Geschichte der Langobarden
Datazione: 8./9. Jh.
Segnatura precedente:
Alte Signatur S. n. 296.
Supporto materiale: Ziegenpergament wechselnder Stärke und geringer Qualität mit zahlreichen Löchern und Ecken.
Dimensioni:
243 Seiten
Formato: 23 x 14/14,5
Numerazione delle pagine: Bleistiftpaginierung I. v. A., fügt p. 37a ein, von da an die Geraden rechts, fügt weiter 90a und 90b ein.
Composizione dei fascicoli: Quaternionen, ausser III142-153, IV[-1]154-167, nach p. 157 Bogen halb beschnitten, III168-179, V[-2]228-248, nach p. 227 und 231 je Bogen halb beschnitten. Die Bogen p. 116/119 und 132/135, jeweils die innersten der
beiden Quaternionen, sind komposit. Anfang einer zeitgenössischen Lagennummerierung I-III sichtbar, p. 141 erscheint isoliert eine Nr. V.
Disposizione della pagina:
Einspaltig 17/18 x 10/11, zunächst 23, ab p. 93 22 Zeilen, Blindlinierung, Zirkellöcher.
Tipo di scrittura e mani: Stark variierte, unqualifizierte frühe Carolina von den Händen einer grösseren Gruppe von nicht st. gallischen, nicht sehr homogenen Händen aus der Zeit um 800.
Gliederungsversuch der Hände, bzw. Schreibzäsuren:
Gliederungsversuch der Hände, bzw. Schreibzäsuren:
- 1. p. 1-65;
- 2. 66-89 3. Z. v. o.;
- 3. 89 ibid. -93 (Lagenwechsel);
- 4. 94-102, 126-128 Mitte, 130-154 Mitte, 180;
- 5. 103-110 7. Z. v. o.;
- 6. 110 ibid.-125 (sehr nachlässig);
- 7. 128 u. H. und ev. 129;
- 8. 154 Mitte bis 179, 182 ;
- 9. 181;
- 10. 183-243: hier sehr starke Schwankungen passim, unter den Händen mehrere der Nr. 1.-10.
Decorazione: Dilettantische, federgezeichnete und orange kolorierte Init. im Stil des 8. Jhs. Halbunziale als Auszeichnungsschrift, teilweise in oranger Tinte, passim schwarz auskoloriert.
Aggiunte: Pro Seite bis zu einem Dutzend Rasuren und z. T. Korrekturen, vereinzelte zeitgenössische Marginalien, p. 111-115 grossflächige Rasuren.
Marginalien des 16. Jhs. p. 10-20, ev. von der Hand Schobingers oder Goldasts.
Marginalien des 16. Jhs. p. 10-20, ev. von der Hand Schobingers oder Goldasts.
Legatura:
Einband
16./17. Jh., Pergament-Makulatur auf Holz, welches ev. das alte des zeitgenössischen Einbands ist, eine Messingschliesse HDK-VDK. Reste zweier Lederschliessen VDK-HDK sichtbar. Das Pergament-Fragment auf den Holzdeckeln entstammt einem Brevier in Octavo des 15. Jhs. in Textualis, hervorragende Hand, Bogenverbindung und elegante Lombarden. Auf dem vorderen Spiegel Conspectus und Bibliographie von der Hand Pius Kolbs.
Contenuto:
- 1-243 Historia Langobardorum [libri sex] Ed. G. Waitz, in: MGH Langob. (1878/1988), unsere Hs. p. 35 als Nr. 52 von 107 (ohne die Codd. »flammis consumpti«), mit kleinem krit. Kommentar und Abb. III, mit den p. 110, 121 und 218 der Hs. Zur hs. Überlieferung vgl. Ders., in: Neues Archiv für ältere dt. Geschichts- kunde I (1876), p. 547-552, dort unsere Hs. als »Nr. 736« (keine solche Nummer in der Hs.) mit Siglum F 1 behandelt. Zum Autor und Werk Laura Pani, Aspetti della tradizione manoscritta dell' Historia Langobardorum, in Paolo Chiesa (Hrsg.), Paolo Diacono, Uno scrittore fra tradizione longobarda e rinnovamento carolingio, Udine 2000, zu den Hss. p. 367-412, mit der unsrigen unter den ältesten, bes. p. 388, dazu Abb. 1, 3 mit p. 120 und 233 der Hs; LexMA 6 (1993), col. 1825 f. (St.Gasparri); G. Vinay, Un mito per sopravvivere: L'Historia Longobardorum di Paolo Diacono, in: Altomedioevo latino 1978, p. 125-149; Scherrer, Verzeichniss (1875), p. 207. Vide Codd. 547, p. 517a; 620, 253a.
Origine del manoscritto:
- Bruckner, Lowe und Bischoff (s. u.) sprechen von norditalienischer Herstellung und von Verona, Lowe sieht »viele« Hände und veronesische Dekor-Elemente; auch Scherrer hatte wegen orthographischer Elemente auf Italien geschlossen (s. u.).
- Die alte Forschung, und ebenso Lowe (s. u.), vermuten den Band aus Italien, vgl. das Zitat Scherrers: hic scriuere debes aus p. 164 oben; dem ist bestätigend zuzufügen, dass die Schrift nicht St. Gallen zuzuweisen ist.
Acquisizione del manoscritto: Besitzeintrag des 13. Jhs.
p. 1: Liber sancti galli, ob (in dieser Flüchtigkeit) vom kalligraphischen Kanzlisten, bleibt offen.
Bibliografia:
- Bruckner, Scriptoria XIV (1978);
- Reg. p. 161;
- Lowe, CLA 7 (1956); Nr. 945 und p. 58, mit 2 Abb. von p. 62 und 164;
- Bernhard Bischoff, in: Il libro e il testo, Urbino 1984, p. 178, 187;
- Ders., Panorama der Handschriftenüberlieferung, in: Ma. Studien 3 (1981), p. 30;
- Ders., in: Scriptorium 22, 1968, p. 312.