Per questo manoscritto sono disponibili le seguenti descrizioni

  • Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 425-431, Nr. 108.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 23-25.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 53
Public Domain Mark

Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 23-25.

Titolo del codice: Evangelium longum
Datazione: saec. IX/X
Supporto materiale: Pgm.
Dimensioni: 305 (304) Seiten
Formato: 2° (Langfolio, 40 Centim. hoch, 23 ½ breit)
Decorazione:
  • Mit mehrern verzierten Titelblättern und vielen Initialen.
  • Laut Ekkehart sind der Sage nach ('ut ajunt') die beiden Initialen L und C pag. 7 und 11 vom Bischof Salomo († 920) eigenhändig in hohem Alter gemalt (Cod. 615 p. 97. Monum. II, 92), würden somit in's X. Jh. gehören. Ueber die Initialen vgl. Rahn Gesch. p. 138-139; sie stehn unmittelbar auf dem weissen Pergament, und zeigen noch mehr Gekünsteltes als die des Psalterium aureum.
Legatura: Die zwei Elfenbeinplatten am Deckel, 32 Centim. hoch, 15 breit, mit zierlichen Acanthus- und andern Ornamenten (nach dem Muster des Reliefs von Cod. No. 60) und lebendig bewegten, ausdrucksvollen Figuren, die nur in der Gewandung und anderm Nebenwerk noch etwas unfrei modellirt sind, liegen in 4 C. breiten Rahmen von vergoldetem Silberblech, mit getriebenem Blattwerk und Juwelenschmuck. Sie sollen nach Ekkehart, der sich übrigens selbst auf blosse Sage beruft ('ut ajebant' Cod. 615 p. 85-86) die nämlichen, nicht blos ähnliche sein, wie sich laut Einharts Zeugniss Karl der Grosse ihrer ('quas' p. 87) als Schreibtafeln bediente und die aus dem Schatz E. B. Hatto's von Mainz († 913) an Abt Salomo III. gelangt wären (Cod. 615 p. 85-91. Monum. II, p. 88-89). Diese Ekkehartsche Erzählung wird indess bezweifelt von Neugart Episc. Constant. I. a. p. 264 und neuerlich von Dümmler: Formelbuch Salomo's III. (Leipz. 1857) p. 108 bis 115: 'Einschaltung über die Glaubwürdigkeit von Ekkehart's Casus S. Galli.' Die hintere der beiden Tafeln, Mariä Himmelfahrt und Gallus mit dem Bären, ist vermöge des letztern Motivs offenbar St. Gallischen Ursprungs und nach Ekkehart pag. 88 Cod. angefertigt von dem St. Galler Mönch Tutilo (urkundl. zwischen a. 895 und 912, † 27. April nach 912; vgl. St. Gall. Mitth. XI, p. 105); vielleicht stammt aber auch die vordere, Christi Glorie, die nach Ekkeh. l. c. schon Hatto besass und man sonst für byzantinisch oder früh italisch hält, vom Urheber der erstern Tafel her, da sie im Styl sich nicht wesentlich unterscheidet ( Rahn Gesch. I, p. 111-113 mit Abbildung). Ueber diese und ähnliche Arbeiten siehe Förster Deutsche Kunstgesch. I, 34; Schnaase K. G. IV. 2. p. 499; Otte Kunstarchäologie 4. Aufl. p. 132 und 659 (mit Kopie des Frontalbildes nach Förster) und Lübke Gesch. der Plastik p. 283 Fig. 116; die Tafel der Rückseite (Mariä Himmelfahrt) in Piper's Evangel. Kalender 1860 nach einem Gypsabguss des christl. Museum's in Berlin; beide Tafeln lithogr. im S. Gall. Neujahrsblatt 1863 und die Initiale C ebenda 1864; letztere auch in Monum. Germ. II. Tab. V.
Contenuto:
  • S. 1 Ornamentirtes Titelblatt mit den Worten: In exortu sce genitricis D[ei] Mariae.
  • S. 7-10 Initium sci evang. scdm Matheum (Evang. Matth. cap. I, v. 1-25, nicht wie sonst bei dieser Lectio blos bis Vers 16).
  • S. 10 Incipiunt lectiones evangeliorum per anni circulum legendae. VIII Kl. Jan. vigilia natalis dni (Die Lectionen beginnen pag. 11 mit Matth. I, v. 18; die Seiten 14-17 und 279 sind mit Accenten zur Anleitung der Vorleser versehn).
  • S. 243-290 Incipiunt lectiones evangeliorum de singulis festivitatibus sanctorum. III Kal. Dec. etc.
  • S. 290 IIII Kal. Sept. Passio S. Johannis. (Das in's Festivale gehörige Evang. purific. Mariae steht schon im Dominicale).
  • S. 290 Neun altdeutsche Personennamen (saec. X).
  • S. 291 bis 296 Kopie zweier päbstlicher vom J. 1505 und 1506 datirter Bullen für St. Gallen mit dem Visum des Caspar Fry notarius.
Origine del manoscritto: Die im ältesten Stiftskatalog nicht erwähnte Prachthandschrift wird seit Ekkehart (Cod. 615 p. 97, Monum. Germ. II, p. 92) 'Evangelium longum' genannt und ist nach Ebendemselben (pag. 88 Cod.) von Sintram geschrieben, der als Subdiacon (Schreiber) und Diacon (Zeuge) in St. Galler Urkunden a. 885 und 895 erscheint (Urk. B. II, p. 252 und 299). Sein Todes- und Gedenktag fällt auf den 12. Dec. (St. Gall. Mitth. XI, p. 92. Hier sowie in den Urkunden heisst er Sindrammus, Sindram.) Das Buch war für den Einband, anstatt umgekehrt, bestimmt, um nämlich Hatto's Elfenbeintafeln, Juwelen und Gold daran zu verwenden. Die Amata, die laut Incript (auf der Kante des Deckels und im Texte selbst) zur Vergoldung des Codex beitrug, begegnet in einer Urkunde v. J. 903 (Urk. B. II, p. 332).