Basel, Universitätbibliothek, Cod. F III 15e
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Johannes Staub (Institut Bibliotheca Fuldensis der Theologischen Fakultät Fulda) unter Benutzung der unpublizierten Beschreibungen von Gustav Binz (1937) und Regina Pütz (letzte Fassung: 2010).

Titre du manuscrit: Theodori und (F III 15e:) Theodulfus Aurelianensis ・ Ordo ad paenitentiam dandam ・ Ps. AugustinusHrabanus MaurusAmbrosius Autpertus ・ Praecepta vivendi et al.
Origine: Deutsch-angelsächsisches Gebiet (Nähe von Fulda?), Fulda und Mainz
Périodes:
  • 9. Jh, ca. 1. Viertel
  • 9. Jh. wohl nach der Mitte
  • Nachträge bis 10. Jh.
Support: Pergament
Numérotation des pages: moderne Foliierungen
Composition des cahiers: Die Hs. bestand bis zur Abtrennung von N I 1:3c aus fünf Teilen. (N I 1:3c:) (V-2)8 (Einzelblätter: 1 und 2) und (F III 15e:) (IV-2+1)9 + (II+2)15 + III21 + II25 + 3 IV49 + III55 (Einzelblätter: fol. 8, 12, 13, zwischen fol. 4 und 5 fehlt das innerste Doppelblatt der Lage [Textverlust]).
Reliure:
  • Der offenbar karolingische Ledereinband ist zu unbekannter Zeit stark verändert worden. Ursprünglich vorhandene Holzdeckel, von denen Wurmspuren im Leder zeugen, wurden entfernt, die Lederüberzüge der beiden Deckel (womöglich, weil der Rücken stark beschädigt war oder fehlte) wurden zusammengenäht, der vordere Überzug rechts mit einem ca. 3 cm breiten angenähten Lederstreifen ergänzt oder ausgebessert, der hintere Überzug an den Außenecken in ähnlicher Weise restauriert (Christ 1933, p. 220). Durch das Fehlen der Holzdeckel ist der ursprüngliche Einbandschmuck stark in Mitleidenschaft gezogen. (Zum Einband und seiner Bindetechnik, ohne ihn jedoch als einen ursprünglichen Holzdeckeleinband erkannt zu haben, Regemorter 1957.) Zu erkennen sind Streicheisenlinien, die um ein rautenförmig unterteiltes Mittelfeld vier Rahmenzonen bilden. In den Rauten und Rahmenzonen Abdrücke verschiedener Blindstempel, u.a. (?) ähnlich Vezin 1998, p. 277, tab. 8a-b.
  • Außenseite vorne schwach zu erkennen, Reste der Titelaufschrift (von der Hand Knöttels (?)): Conflictus (?) viciorum et virtutum. Die Fuldaer Signatur xxii 4 von N I 1: 3c, 1r ist auf dem Einband nicht zu erkennen.
Sommaire:
  • Filiation: Die Zugehörigkeit von N I 1:3c zu F III 15e als erste Lage lässt entgegen der bisherigen Forschung zunächst die Titelaufschrift (mit Signatur) N I 1: 3c, 1r: de conflictu viciorum et virtutum. xxii 4 ‘von Fuldaer Bibliothekshand um 1500’ (Christ 1933, p. 201) vermuten, die mit dem Titel auf dem Vorderdeckel des Einbandes von F III 15c übereinstimmt (siehe im folgenden), aber nicht zum Inhalt von N I 1: 3c selbst passt; die Vermutung wird trotz des kleineren Formates von N I 1: 3c zur Gewissheit, indem sie den weniger gedunkelten Mittelteil von F III 15e, 1r erklärt und zudem weitere Verschmutzungsspuren zwischen der gesonderten Lage und F III 15e, 1r übereinstimmen. Trotz der Zugehörigkeit um 1500 muss N I 1:3c zuvor schon einmal Teil einer anderen codikologischen Einheit gewesen sein, wie der Textverlust vor 1r und nach 8v zeigen. Christ 1933 p. 220 nimmt aufgrund des Titels auf dem Vorderdeckel, der sich auf den Handschriftenteil V bezieht, an, dass Teil II-IV dem Codex erst nach der Fuldaer Katalogisierung eingebunden wurden; diese Annahme ist aber nicht zwingend: zwar bilden die genannten Teile eine gewisse Einheit (Teil II und III waren bereits Ende des 9. Jhs. (Bischoff 1998) vereinigt, wie der übergreifende Nachtrag 10v/11r zeigt; Teil III und IV zeigen eine sehr ähnliche Anlage, so dass man sie entgegen der seit Winterfeld 1900 angenommenen Trennung auch als eine einzige codikologische Einheit betrachten könnte), der im Titel bezeichnete Text 27r-50v lässt sich jedoch durchaus als Haupttext der Gesamths. bezeichnen; zudem ist er der erste umfangreichere Text überhaupt, der in der Hs. einen Titel trägt. Wie die Überlieferung zeigt, wurde N I 1:3c in Basel aus dem Band entfernt; aus dem Eintrag im Inventar des Remigius Faesch von 1643 (siehe unten) ergibt sich, dass dies zu diesem Zeitpunkt bereits geschehen war.
Origine du manuscrit: Durch die zweimalige Fuldaer Titelaufschrift und die typische Fuldaer Ordo-Signatur bis zum 15. Jh. als Fuldaer Bibliotheksbestand gesichert. Der Faszikel N I 1:3c könnte in dem Fragment des karolingischen Fuldaer Bücherverzeichnisses (ca. 840/850), das bei Schannat überliefert ist, mit dem Eintrag (Schannat 1729, p. 64): Excerptio Theodori de canonibus S.S. Patrum bezeichnet sein (cf. Schrimpf 1992, p. 57-84, bes. p. 58 und 71). Der gesamte Codex im Fuldaer Bücherverzeichnis in Basel (F III 42, 8v) vom Ende des 15. Jh. (Ba) mit seinem Titel aufgeführt als Liber de conflictu viciorum et virtutum (cf. Schrimpf 1992, p. 134, nr 348); in den weiteren Fuldaer Verzeichnissen um die Mitte des 16. Jh. (V, F und P, cf. Christ 1933, p. 67-160, 249-275 und 295-305) nicht mehr genannt; wie eine Anzahl weiterer Fuldaer Codices offenbar im 16. Jh. (hier aufgrund der Nennung nur in Ba schon in der 1. Hälfte des Jhs. (?)) als Textvorlage für Drucke Basler Offizinen dorthin gelangt.
Provenance du manuscrit:
  • Da der in Titelaufschrift bezeichnete Text 27r auch unter dem Namen Isidors überliefert wird, könnte dies im vorliegenden Fall – wie bei einer Reihe Fuldaer Isidor-Hss., deren Weg identisch sein dürfte (F III 15a-d, f, g, l, vielleicht auch N I 6: 14) – im Zusammenhang mit einer geplanten Isidor-Ausgabe von Heinrich Petri (1508-1579) zu sehen sein, von der wir um 1570 wissen (Gilly 1985 p. 91sq.). Isidor-Hss. im Besitz von Heinrich Petri sind 1569 belegt (Gilly 1985, p. 92, n. 15).
  • Wie andere Hss. werden auch die Isidor-Hss. aus dem Besitz der Henricpetri an Remigius Faesch gelangt sein, vermutlich als dieser nach dem Konkurs 1626 unter Sebastian Henricpetri (1546-1627) die Offizin samt Zubehör aufkaufte (cf. Hieronymus 1997). Eintrag im Inventar des Remigius Faesch von 1643 (AR I 10, 163r): Capitula quaedam ad emendationem vitae digesta. / Item: De Officio Missae. / Item Homiliae B. Augustini: De Resurrectione Domini nostri Iesu Christi. / Isidorus de Conflictu vitiorum et virtutis. [nachgetragen:] Praecepta vivendi per singulos versus. / quae Monastica [!] dicuntur.
Acquisition du manuscrit: Als Bestandteil des Museums Faesch 1823 in die Universitätsbibliothek gekommen.
Bibliografie
  • Johann Friedrich Schannat, Historia Fuldensis in tres partes divisa, cum figuris aeri incisis ...; Codex probationum Historiae Fuldensis, Frankfurt a. M. 1729;
  • Paul von Winterfeld, „De Germanici codicibus“, in: Festschrift Johannes Vahlen zum siebenzigsten Geburtstag, Berlin 1900, p. 391-407, hier p. 404sq;
  • Karl Christ, Die Bibliothek des Klosters Fulda im 16. Jahrhundert. Die Handschriften-Verzeichnisse, Leipzig 1933 (Beihefte zum Zentralblatt für Bibliothekswesen 64), p. 201, 220sq. u.ö.;
  • Gustav Binz, F. III. 15e [unpublizierte Beschreibung], 1937;
  • Berthe van Regemorter, „La reliure souple des manuscrits carolingiens de Fulda“, Scriptorium 11 (1957) 249-257, hier p. 250-254 und tab. 32 b;
  • Franz Bernd Asbach, Das Poenitentiale Remense und der sogen. Excarpsus Cummeani. Überlieferung, Quellen und Entwicklung zweier kontinentaler Bußbücher aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts, Regensburg 1975, p. 79-89;
  • Carlos Gilly, Spanien und der Basler Buchdruck bis 1600. Ein Querschnitt durch die spanische Geschichte aus der Sicht einer europäischen Buchdruckerstadt, Basel / Frankfurt a. Main 1985 (Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 151);
  • Gangolf Schrimpf (ed.), Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda und andere Beiträge zur Geschichte der Bibliothek des Klosters Fulda im Mittelalter, Frankfurt a.M. 1992 (Fuldaer Studien 4);
  • Frank Hieronymus, 1488 Petri - Schwabe 1988: eine traditionsreiche Basler Offizin im Spiegel ihrer frühen Drucke, Basel 1997, p. E30;
  • Bernhard Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), t. 1: Aachen-Lambach, Wiesbaden 1998, p. 61-63, nr 276-280 und nr 285;
  • Jean Vezin, „Cinq reliures de cuir décorées à Fulda au temps de Raban Maur“, in: Du copiste au collectionneur. Mélanges d’histoire des textes et des bibliothèques en l’honneur d’André Vernet, ed. Donatella Nebbiai Dalla Guarda - Jean-François Genest, Turnhout 1998, p. 268-284, hier p. 276;
  • Rolf Bergmann - Stefanie Stricker, Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, Berlin/New York 2005, t. 1, p. 186.
Online-Repertorien:
Unité codicologique: I: N I 1: 3c siehe N I 3c.
Unité codicologique: II fol. 1-9
Origine: Deutsch-angelsächsisches Gebiet (Nähe von Fulda?)
Période: 9. Jh., wohl nach der Mitte
Volume: 9 Bl.
Format: ca. 26 × 15,5 cm
Mise en page: Schriftraum ca. 20,5 × 13 cm, 23 Zeilen
Type d'écritures et copistes: Insular beeinflusste Minuskel mehrerer Hände, auf 7v unterbrochen von angelsächsischer Minuskel (Bischof 1998).
Décoration:
  • Ein- bis zweizeilige Abschnittsinitialen, auch in der Zeile, rot umpunktet, teilweise blau und gelb gefüllt, 7v gespalten.
  • Satzanfangsbuchstaben bisweilen rot gefüllt.
  • 9r-v Kapitelzählungen (beginnend mit xli), ebenfalls rot verziert.
Ajouts: 3r Korrektur in angelsächsischer Minuskel.
1r neuzeitliche Titelaufschrift (16. Jh.): Capitula quaedam ad emendanonem [!] vitae digesta.
Sommaire:
  • 1r-9v [Theodulfus Aurelianensis : Capitulare Primum;] Beginnt ohne Adresse oder Rubrik: Obsecro vos, fratres dilectissimi, ut erga subditarum plebium …–… sed claustris monasterii contineri. Amen.
    Filiation: Druck (unter Benutzung dieser Hs.): Peter Brommer (ed.), Capitula episcoporum, t. 1, Hannover 1984, p. 103-142 (Monumenta Germaniae Historica, Capitula episcoporum 1). Durch Blattverlust zwischen fol. 4 und 5 fehlt c. 21 (ed. p. 117,11) nudum vestire - c. 26 (ed. p. 123,10) perpetrato periurio (cf. Brommer, p. 78).
  • 9v-10r am Seitenende, auf den nächsten Handschriftenteil übergreifend, Nachtrag 9. Jh., Ende (Bischoff 1998): [Canones. Monumentum Spurium, Constitutum Silvestri] [q. d. (c. 3 und 14-15);] >Synod. Silvestri in Roma cum CCLXXXVII Episcopis.< Presbyter non adversus episcopum, non diaconus adversus presbyterum …–… in publico examinet nisi in ecclesia.
    Filiation: Druck: Jean-Paul Migne (ed.), Patrologiae cursus completus. Series Latina, t. 8, Paris 1844, p. 834C-836A und 840A.
Unité codicologique: III fol. 10-15
Origine: Fulda
Période: 9. Jh., 2. Viertel
Volume: 6 Bl.
Format: ca. 24 × 16,5 cm
Mise en page: Schriftraum ca. 19 × 12,5 cm, 23 Zeilen
Type d'écritures et copistes:
  • Nagelförmige angelsächsische Minuskel (wie folgender Handschriftenteil; Bischoff 1998).
  • Nachträge 10v und 15v in ‘singulärer persönlicher karolingischer Minuskel’ (ibid.), 10v-11r in karolingischer Minuskel des 10. Jhs. (ibid.).
Décoration:
  • 11v und 12v je eine Überschrift in roter Minuskel.
  • Ebd. je ein vergrößerter Initialbuchstabe vor der Zeile rot gefüllt bzw. in rot.
  • Satzanfangsbuchstaben rot gefüllt bzw. gestrichelt.
  • Nachträge 10v und 15v durch Anfänge (in der Zeile) in Majuskeln gegliedert. Nachtrag 10v-11r mit Überschrift und Textgliederung in Majuskeln.
Sommaire:
  • 10r-v ohne Überschrift: [Beda: Homiliae (Auszug aus 2,8);] Misterium evangelii quod ab homine …–… admodum vidistis eum euntem in caelum.
    Filiation: Druck: David Hurst (ed.), „Bedae Venerabilis Homeliarum evangelii libri II“, in: Beda Venerabilis, Opera homiletica - Opera rhythmica, Turnhout 1955, p. 237, l. 144-165 (Corpus Christianorum, Series Latina 122).
  • 10v Nachtrag: [De operibus, quae deducunt ad regnum caeli infernumve;] Tria sunt, quę non deducunt hominem ad profundum inferni. Hoc est. cogitatio sancta et verbum bonum …–… et per hanc securitatem deducit ad infernum.
    Filiation: Druck (nach Clm 14364, 37r-v; Textteile dort in anderer Reihenfolge): Charles D. Wright, „The Irish ‘Enumerative Style’ in Old English homiletic literature, especially Vercelli homily IX“, Cambridge medieval Celtic studies 18 (1989) 27-74, hier p. 54-56; cf. auch id., The Irish Tradition in Old English Litrature, Cambridge u. a. 1993, p. 81-83 (Cambridge Studies in Anglo-Saxon England).
  • 10v-11r Nachtrag: Ordo ad penitentiam dandam >Incipit ordo ad penitentiam dandam.< Credis in patrem et filium et spiritum sanctum. Responsio. Credo. Credis [11r:] Vis dimittere illis, quicumque Et require diligenter, si est incestuosus et si vult ista incesta dimittere, fac eum confiteri Oremus. Preveniat hunc famulum tuum Oremus. Exaudi domine preces nostras Et ceteras, si tempus habueris Oremus. Presta, quesumus, domine, dignum si infirmus est homo statim reconciliare eu[m] debes.
    Filiation: Mehrfach nach dieser Handschrift abgedruckt: Anon., „The Sacrament of Penance in the Early Irish Church“, in: The Irish Ecclesiastical Record, 1, July 1865, 477-486, hier p. 480. Sylvester Malone, Church history of Ireland, from the Anglo-Norman invasion to the reformation, with succession of bishops down to the present day, t. 2, Dublin 1880, p. 296sq. Frederick Edward Warren, The Liturgy and Ritual of the Celtic Church, Oxford 1881, p. 151sq. (fälschlich: ‘MSS. at St. Gall’, ‘F. iii. 15.’ als ‘Irish Penitential’). Bernhard Opfermann, „Zwei unveröffentlichte Fuldaer Bußordines des 9. Jahrhunderts. Zur 1200-Jahrfeier des Klosters Fulda am 7. März: 744-1944“, Theologie und Seelsorge 1944, 47-51. Bei Adriaan Harmen Gaastra, Between Liturgy and Canon Law. A Study of Books of Confession and Penance in Eleventh- and Twelfth-Century Italy (met een samenvatting in het Nederlands), Diss. Utrecht 2007, p. 127sq. zum 3. Typ früher fränkischer Bußordines gezählt (mit Angabe weiterer hs. Überlieferung). Ähnlicher Text (Vorlage (?)) in der Fuldaer Hs. Kassel, Universitätsbibliothek 4° Ms. theol. 24, 29v-32v (Bayern, 9. Jh., 1. Viertel).
  • 11v-12v [Augustinus: Enchiridion (Auszug aus 30 [=115sq.] l. 12-10 [ed. Evans]);] De discretione orationis dominicĘ. Apud euuangelistam matheum septem petitiones …–… se liberari a malo, quo non infertur in temptationem.
    Filiation: Druck: Ernest Evans (ed.), „Augustinus, Enchiridion ad Laurentium de fide et spe et caritate“, in: Augustinus, Opera, t. 13,2, Turnhout 1969, p. 21-114, p. 110sq. (Corpus Christianorum, Series Latina 46); Text auch bei Beda, In Lucae evangelium 3,11 l. 2393-2428 (ed. David Hurst [ed.], Beda Venerabilis, Opera exegetica, t. 3, Turnhout 1960, p. 227sq. [Corpus Christianorum, Series Latina 120]).
  • 12v-15v [Ps.] Augustinus [Sermo 160;] >Incipit omelia sancti Augustini de resurrectione domini nostri Iesu Christi.< Passionem vel resurrectionem domini et salvatoris nostri Ihesu Christi, fratres dilectissimi, licet omnia veteris testamenti volumina …–… et hominem, quem creavit, liberavit, cuius est honor cum patri et filio et spiritu sancto in secula seculorum. Amen.
    Filiation: Druck: Jean-Paul Migne (ed.), Patrologiae cursus completus. Series Latina, t. 39, Paris 1865, p. 2059-2061. Eligius Dekkers - Emil Gaar, Clavis Patrum Latinorum, Steenbrugge 31995, p. 140, nr 368 (Corpus Christianorum, Series latina). Johannes Machielsen, Clavis patristica pseudepigraphorum medii aevi, t. 1A-B: Opera homiletica, Turnhout 1990, p. 178sq., nr 945 (Corpus Christianorum, Series Latina).
  • 15v ohne Überschrift: [Beda: Homiliae (Auszug aus 2,8);] Misterium evangelii, quod ab homine acce [bricht ab]. Wiederholung des Textanfangs von 10r.
  • 15v Nachtrag: [Alcuinus (?); De laude psalmorum (bearbeiteter Auszug);] VII isti psalmi pro peccatis. Domine ne in ira tua [Ps 37] VII isti pro intima oratione. Ad te domine levavi [Ps 24] Isti tres ad gratiam dei inveniendam. Et pro intolerabili temptione [!] intime canendi Pro fastidio animi et omnipotentem deum deprecandi intente tres isti psalmi si te in tribulationibus a deo derelicto intellegas conpuncto corde decanta psalmos post autem acceptam quietem hanc in prosperitatem tunc in laudem dei decanta si te volueris exercere in divinis laudibus ac preceptis tunc decanta. Beati inmaculati [Ps 118].
    Filiation: Druck: Jonathan Black, „Psalm Uses in Carolingian Prayerbooks: Alcuin and the Preface to De Psalmorum Usu“, Mediaeval Studies 64 (2002) 1-60, hier p. 51-59; cf. auch Jean-Baptiste Molin, „Les manuscrits de la Deprecatio Gelasii. Usage privé des Psaumes et dévotions aux litanies“, Ephemerides liturgicae 90 (1976) 113-148.
Unité codicologique: IV fol. 16-25
Origine: Fulda
Période: 9. Jh., 2. Viertel
Volume: 10 Bl.
Format: ca. 24-25 × 16,5 cm
Etat: Fol. 17, 20-25 (eventuell auch 16) auf Palimpsest: Lectionarium, karolingische Minuskel, 9. Jh., 2. Viertel.
Mise en page: Schriftraum ca. 19 × 12,5-13 cm, 24 Zeilen
Type d'écritures et copistes: Nagelförmige angelsächsische Minuskel (wie vorhergehender Handschriftenteil; Bischoff 1998).
Décoration:
  • Überschriften in roter Minuskel.
  • Vergrößerte Initialbuchstaben meist vor der Zeile rot gefüllt bzw. in rot.
  • Satzanfangsbuchstaben rot gefüllt bzw. gestrichelt.
Ajouts: 17r Zitationszeichen.
Fol. 21r zwei Interlinearglossen (cf. Bergmann 2005).
Sommaire:
  • 16r-25v [Hrabanus Maurus: De institutione clericorum (Auszüge);] >De officio misse.< De sacramentis ut reor satis superius diximus …–… pulsanti aperietur.
    Filiation: Druck (unter Benutzung dieser Hs.): Detlev Zimpel (ed.), Hrabanus Maurus, De institutione clericorum. Studien und Edition, Frankfurt am Main u. a. 1996 (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte. Studien und Texte 7). Textbestand: 16r-19v: 1,32-33; 19v-22v: 2,1-8; 22v-23r: 2,35-36 (endet ed. l. 13); 23r-v: 1,6 (endet ed. l. 8); 23v: 2,32 (endet ed. l. 10); 23v-24r: 2,33 (endet ed. l. 27); 24v: 2,23 (endet ed. l. 6); 24v-25r: 2,24 (endet ed. l. 35); 25r-v: 2,47; 25v: 2,11 (endet ed. l. 13).
Unité codicologique: V fol. 26-55
Origine: Mainz
Période: 9. Jh., ca. 2. Viertel
Volume: 30 Bl.
Format: ca. 25,5 × 17 cm
Mise en page: Schriftraum ca. 17,5-18,5 × 11,5 cm, 21 Zeilen
Type d'écritures et copistes:
  • Insular beeinflusste Minuskel mehrerer Hände (Mainzer Typ; Bischoff 1998).
  • 35v Briefanfang am oberen Rand (gotische Kursive, ca. 13. Jh.): Reverendo in Christo patri ac domino domino Berno. Ein paläographischer Zusammenhang mit den von Christ p. 210sq. erwähnten Einträgen in Kassel, Universitätsbibliothek 1r und Basel, Universitätsbibliothek AN IV 18 45v besteht nicht.
Décoration:
  • Rote Majuskelüberschriften bzw. Bezeichnungen der sprechenden Tugenden und Laster.
  • Ein- bis dreizeilige Intialen in rot, teilweise vor der Zeile.
  • 51r-55v rote Versalien.
Ajouts: 27r oben neuzeitliche Autorangabe: Isidorus Episcopus Hispalensis, sowie rechts Praefatio.
48r: Glosse des 9. Jhs.
52r Glosse unter Verwendung griechischer Majuskeln.
Sommaire:
  • 26r-v leer (verschiedene Federproben, sowie 26r Flechtmuster).
  • 27r-50v [Ambrosius Autpertus;] De conflictu vitiorum et virtutum >Incipit liber de conflictu vitiorum atque virtutum.< Apostolica vox clamat per orbem …–… hunc legendum et aliis tradere debes. Explicit.
    Filiation: Druck: Robert Weber (ed.), Ambrosius Autpertus, Opera, t. 3, Turnhout 1979, p. 909-931 (Corpus Christianorum, Continuatio Mediaevalis 27B). Der Text wird im Mittelalter verschiedenen Autoritäten zugeschrieben, cf. Johannes Machielsen, Clavis patristica pseudepigraphorum medii aevi, t. 2B: Ascetica, Monastica, Turnhout 1994 (Corpus Christianorum, Series Latina), p. 658sq., nr 3009 ‘Ambrosius’, p. 697sq., nr 3068 ‘Augustinus’, p. 763sq., nr 3345 ‘Gregorius Magnus’, p. 773sq., nr 3432 ‘Isidorus’, p. 782, nr 3466 ‘Leo’.
  • 50v-55v [Columbanus Trudonensis (?) Alcuinus Turonensis (?):] Praecepta vivendi >Precepta vivendi per singulos versus quae monastica [!] dicuntur.< (51r:) Haec precepta legat devotus ut impleat actu …–… Diligit hic natum, virga [qu]i corripit illum.
    Filiation: Druck (als Alcuinus, carm. 62, unter Benutzung dieser Hs.): Ernst Dümmler (ed.), „Alcuin, Praecepta vivendi per singulos versus quae monastica dicuntur“, in: Monumenta Germaniae Historica, Poetae I, Berlin 1881, p. 275-281. Zur Frage der Autorschaft cf. Clavis scriptorum latinorum medii aevi. Auctores Galliae, t. 2: Alcuin, ed. Marie-Hélène Jullien - Francoise Perelman, Turnhout 1999, p. 75sq. (Corpus Christianorum, Continuatio mediaevalis) sowie Dieter Schaller - Ewald Könsgen, Initia carminum Latinorum saeculo undecimo antiquiorum, Göttingen 1977 (Supplementband, ed. Thomas Klein, 2005), p. 270 (p. 171), nr 5960 mit weiterer Literatur.