St. Gallen, Stiftsbibliothek St. Gallen, Cod. Sang. 1920
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen. Codices 1726-1984 (14.-19. Jahrhundert), St. Gallen 1983, S. 205-206.
Titre du manuscrit: Psalterium deutsch
Origine: Dominikanerinnenkloster St. Katharina St. Gallen / nachmals Wil
Période: 14./15./1 Jh.
Support: Papier
Wasserzeichen Ochsenkopf mit Stern, Lagen I/II und XIff., Lagen III-IX (p. 41-166) andere Form ohne Stab, durchsetzt mit weiterem, wegen Lage im Falz nicht identifizierbarem Zeichen, ähnlich zwei Blüten (cf. Bl. 147/148). Der erste Ochsenkopf nicht bei Piccard, Ochsenkopf-Wasserzeichen, verwandt mit dessen Nrr. 189/190ff. (Frankfurt/Süddeutschland Anfang 15.Jh.), der zweite ohne Stab und Nüstern, Augen/Ohrenpartie im Falz, vermutlich nicht bei Piccard.
Wasserzeichen Ochsenkopf mit Stern, Lagen I/II und XIff., Lagen III-IX (p. 41-166) andere Form ohne Stab, durchsetzt mit weiterem, wegen Lage im Falz nicht identifizierbarem Zeichen, ähnlich zwei Blüten (cf. Bl. 147/148). Der erste Ochsenkopf nicht bei Piccard, Ochsenkopf-Wasserzeichen, verwandt mit dessen Nrr. 189/190ff. (Frankfurt/Süddeutschland Anfang 15.Jh.), der zweite ohne Stab und Nüstern, Augen/Ohrenpartie im Falz, vermutlich nicht bei Piccard.
Volume:
180 pp.
Format: 21 x 14,5
Composition des cahiers: Neue Paginierung. Quaternionen, außer V1-40, das Bl. p. 21 /22 herausgerissen bis auf kl. Rest (paginiert), nach p. 138 und p. 178 je 1 Bl. herausgerissen. Ab p. 40 (Ende 2. Lage) Lagennumerierung in Worten.
Mise en page:
Einspaltig 15/16,5 x 10/10,5, 30-32 Z., Einrichtung Tinte, keine Liniierung.
Type d'écritures et copistes:
Von der Urkundenschrift beeinflußte, etwas ungelenke Buchnotula von einer Hand, evtl. Schreiberin, des 14./15./1 Jhs.
Décoration:
- P. 1 Init. fig., Federzeichnung auf rubriziertem Grund (Hund),
- Ansätze zu Fleuronné, 1- bis 3zeilige rote Lombarden,
- Rubrizierung.
Reliure:
Einband 14./15. Jh., rotes Leder auf Holz, zwei von hinten auf den vordem Deckel reichende Messingschließen, eine verloren. Deckelinnenseiten Pg.-Fragm. Psalterium 11./ 12.Jh., größere, qualifizierte Buchminuskel 11./12.Jh., St. Galler Typ, vorne aus Ps. 67iij und Anfang 68, hinten aus 108ij und iij.
Langue principale: deutsch
Sommaire:
-
1-178
[Psalterium deutsch]
Salig ist der man der nit abgieng in dem Raͮt der v̍blen vnd in dem weg der su̍nder nit enstuͦnd vnd in dem stuͦle fraise nie sacz. Svnder in der e sines dez herren ist sin wille vnd an sine e gedenkt er naht und tag Vnd wirt alz das holcz daz geplantzet ist neben dem hin lo̍ffe der wazzer daz sin fruht git in siner zit …–…
Vf gefaren ist zuͦ dem himelen sitzet zuͦ der rehten hand sins vatters des almahtigen Der her nach künftig ist ze vrtailen die lebenden vnd die toten Zuͦ des zuͦ kunfte alle menschen erstand mit iren lichammen Vnd su̍llend rechnung tuͦn von allen iren aignen werken.
Vollständig bis auf die beiden letzten Verse des Symbolum Athanasianum (am Schluß p. 178), da das folgende Bl. herausgerissen. (1-164) Psalterium, (164-178) Cantica. Die Initien der Psalmen und Cantica stehen lateinisch jeweils zu Beginn, zugefügt von einer Hand des 15. Jhs. Bis Ps. 23 numeriert eine Hand des 16./17. Jhs.
Unsere deutsche Version nicht identisch mit den zahlreichen Initien bei W. Walther, Die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters, Braunschweig 1889-1892, 223-238, 643-646, vgl. auch col. 557-634. Dazu auch K. E. Schöndorf, Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung, Köln 1967: Verwandtschaftsgruppen 18-22, p. 130-133 (Lit.).
Origine du manuscrit:
Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina St. Gallen, nachmals Wil. Besitzeinträge p. 180: Dis bvͦch gehoͤrt den frawen ze sant katherinen ze sant gallen, Hand des 15. Jhs. Darunter: Behört St. Catharina Closter vor weil. Eintrag nach 1606.
Provenance du manuscrit:
Darunter evtl. Kaufvermerk: ich sol geben ij florenum, Hand des 15. Jhs.
Acquisition du manuscrit: In StiBSG seit 16. September 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen.