Standortland: |
Standortland
Schweiz
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Ort: |
Ort Zürich |
Bibliothek / Sammlung: |
Bibliothek / Sammlung
Braginsky Collection
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Signatur: | Signatur B250 |
Handschriftentitel: | Handschriftentitel Zedekia ben Abraham, Schibbole ha-leket („Ährenlese“), kopiert von den Schreibern Moses und Samuel |
Schlagzeile: | Schlagzeile Pergament · 247 ff. · 27 x 19 cm · [Italien] · [spätes 13. oder frühes 14. Jahrhundert] |
Sprache: |
Sprache
Hebräisch |
Kurzcharakterisierung: | Kurzcharakterisierung Die halachische Schrift Schibbole ha-leket („Ährenlese“) von Zedekia ben Abraham Anaw von Rom (ca. 1225-1297) enthält eine der ersten Bemühungen, das jüdische Religionsgesetz in Italien zu kodifizieren und einen systematischen Überblick zu schaffen. Inhaltlich befasst sich der Text, der in 12 Grossabschnitte mit insgesamt 372 Paragraphen unterteilt ist, mit den Vorschriften über die Ordnung der Gebete und die Regeln für den Sabbat, die Feier- und Festtage, neben weiteren halachischen Themen, die in einer ausgesprochen aschkenasischen Perspektive stehen. Die Handschrift ist nicht datiert. Sie wurde von den Kopisten Moses und Samuel entweder schon zu Lebzeiten oder kurz nach dem Tod des Autors geschrieben und ist damit eine der frühesten erhaltenden Abschriften des Textes. |
DOI (Digital Object Identifier): | DOI (Digital Object Identifier 10.5076/e-codices-bc-b-0250 (http://dx.doi.org/10.5076/e-codices-bc-b-0250) |
Permalink: | Permalink http://e-codices.unifr.ch./de/list/one/bc/b-0250 |
IIIF Manifest URL: |
IIIF Manifest URL
http://e-codices.unifr.ch./metadata/iiif/bc-b-0250/manifest.json
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Wie zitieren: | Wie zitieren Zürich, Braginsky Collection, B250: Zedekia ben Abraham, Schibbole ha-leket („Ährenlese“), kopiert von den Schreibern Moses und Samuel (http://e-codices.unifr.ch./de/list/one/bc/b-0250). |
Online seit: | Online seit 18.12.2014 |
Externe Ressourcen: | Externe Ressourcen |
Rechte: | Rechte Bilder:
(Hinsichtlich aller anderen Rechte, siehe die jeweilige Handschriftenbeschreibung und unsere Nutzungsbestimmungen) |
Dokumenttyp: |
Dokumenttyp
Handschrift |
Jahrhundert: |
Jahrhundert
13. Jahrhundert, 14. Jahrhundert |
e-codices · 27.11.2014, 17:50:42
Verfasser der halachischen Schrift Schibbole ha-leket («Ährenlese») ist Zedekia ben Abraham Anaw von Rom. Seine exakten Lebensdaten sind unbekannt, sie werden von 1225 bis ungefähr 1297 angenommen. Er betrieb seine Studien in Deutschland zur gleichen Zeit wie die berühmten halachischen Gelehrten Jakob von Würzburg und Meir ben Baruch von Rothenburg. Zedekias Hauptwerk Schibbole ha-leket ist einer der ersten in Italien unternommenen Versuche, das jüdische Religionsgesetz zu kodifizieren. Das Werk bietet einen systematischen Überblick. Es gibt die Diskussionen der Vorschriften über die Ordnung der Gebete und die Regeln für Sabbat, Feiertage und Fasttage wieder. Zudem enthält es anderweitige halachische Materien. Die «Ährenlese» ist in zwölf Grossabschnitte gegliedert, die wiederum in insgesamt 372 Paragrafen unterteilt sind. Den Zugang prägt eine ausgesprochen aschkenasische Perspektive. Moses Maimonides, der grosse sefardische Gesetzesinterpret, wird überhaupt nicht einbezogen.
Zedekia ben Abraham gehörte der weithin bekannten Anaw-(oder Anau-)Familie an, die im Mittelalter in Rom ansässig war. Ihrer Überlieferung zufolge stammte sie von einer jener vier Familien ab, die unter Kaiser Titus nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 nach Rom verbracht worden seien. Mitglieder dieser Familie waren so bedeutende Persönlichkeiten wie der Lexikograf Nathan ben Jechiel (um 1035–1106), Verfasser des Wörterbuchs Aruch, oder Jekutiel Anaw (zweite Hälfte 13. Jahrhundert), ein wichtiger Autor ethischer Werke und Kopist der berühmten Leidener Handschrift des Palästinischen Talmuds (Universitätsbibliothek Leiden, Or. 4720). Andere waren bedeutende Halachisten oder Dichter.
Das Braginsky-Manuskript, obwohl nicht datiert, könnte noch zu Lebzeiten des Autors oder kurz danach kopiert worden sein. Es ist eine der frühesten existierenden Abschriften dieses Textes. Die beiden Kopisten – mit Namen Moses und Samuel – signierten ihre Arbeit durch Akrostichen auf den Seiten 165, 292 und 397.
Aus: Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 60.
e-codices · 27.11.2014, 17:35:31
Although his exact dates are unknown, Zedekiah ben Abraham Anav of Rome is believed to have lived there between 1225 and approximately 1297. He studied in Germany with famous halakhic scholars such as Jacob of Wuerzburg (13th century) and Meir ben Baruch of Rothenburg (d. 1293). Zedekiah’s main work is Shibbolei ha-Leket (Ears of Gleaning), one of the first attempts in Italy to codify Jewish law. It encompasses a systematic overview and discussion of the rules concerning the liturgy and laws of Shabbat, holidays, and fasts, interspersed with other halakhic material. It has a strong Ashkenazic tone and makes no mention of the works of the great Sephardic codifier Moses Maimonides (1138–1204). Shibbolei ha-Leket has twelve sections, subdivided into a total of 372 numbered paragraphs.
Zedekiah ben Abraham was a member of the well-known Italian Anav, or Anau, family, most of whose members lived in Rome during the Middle Ages. The Hebrew designation used by the family was min ha-anavim, “of the Anavs.” Family tradition had it that they descended from one of four aristocratic families of Jerusalem who were brought to Rome by Titus after the destruction of the Temple in Jerusalem in the year 70. Famous members of the family included the lexicographer Nathan ben Jehiel (ca. 1035–1106), author of the dictionary Arukh, and Jehiel ben Jekuthiel Anav (second half of the 13th century), an important author on ethics and the scribe of the famous Leiden manuscript of the Palestinian Talmud (Leiden, University Library, Or. 4720). Other family members were important halakhists and poets. The Braginsky manuscript, although undated, may have been copied during the lifetime or shortly after the death of the author; it is among the earliest surviving copies of the text. The two scribes who copied it left their mark in the work by embellishing their names when they appeared as an acrostic in three consecutive lines of text (“Moses” on page 165) or in full within the text (“Samuel” on pages 292 and 397).
From: A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 38.
Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection, Hrsg. von Emile Schrijver und Falk Wiesemann, Zürich 2011, S. 60-61.
A Journey through Jewish Worlds. Highlights from the Braginsky collection of Hebrew manuscripts and printed books, hrsg. E. M. Cohen, S. L. Mintz, E. G. L. Schrijver, Amsterdam, 2009, p. 38-39.