Schaffhausen, Stadtbibliothek, Gen. 8
©
Gamper Rudolf / Marti Susan, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Stadtbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1998, S. 80–95. Mit Ergänzungen von Rudolf Gamper, 2008.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Klosterneuburger Evangelienwerk
Entstehungsort: Österreichisch
Entstehungszeit: um 1340
Beschreibstoff: Pergament
Umfang:
335 Blätter
Format: 38 x 27,5 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung I-II. 1-333; in der älteren Foliierung 1 [=Ir ] -302 [=304 der neueren Foliierung] sind Bl. 98, 159, 187 und 286 doppelt gezählt.
Lagenstruktur:
- Lagen (Bl. 4-304): (VI-10)5 + (VI-8)9 + VI21 + (VI-1)32 + 3 VI68 + (VI-8)72 + 2 VI96 + IV104 + VI116 + (VI-4)124 + 3 VI160 + 3163 + IV171 + (VI-2)181 + VI193 + (V+2-3)202 + (VI-1)213 + 7 VI297 + (V-3)304. Fehlende Blätter: 1 Lage vor 4r; 10 Bl. nach 4v; 8 Bl. nach 9v, 10v und 11v; 1 Bl. nach 31v; 8 Bl. nach 70v; 2 Lagen nach 96v; 1 Bl. vor 117r; 2 Bl. nach 120v und 1 Bl. nach 124v; 8 Bl. nach 160v und 161v; 1 Bl. nach 181v; 1 Bl. nach 199v; 1 Bl. nach 201v; 1 Bl. nach 202v; 1 Bl. vor 203r. Die 14. Lage (117r-124v) ist nach der 15. Lage (105r-116v) eingebunden; Bl. 163 ist das erste Blatt der 21. Lage (172r-181v). Alte Lagenzählung IIus - XXXIus; die Quaternionen (97-104, 164-171), Papier, im 16. Jh. beigeheftet.
- Nach dem Vergleich mit der ehem. Neissener Handschrift gelangte Martin Roland zu einer neuen Beurteilung der Blattverluste vor Bl. 4, in der Lage Bl. 6–9, bei Bl. 30/31 sowie nach Bl. 160 und damit zu einer neuen Rekonstruktion der Handschrift. Martin Roland, Klosterneuburger Evangelienwerk, in: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, hrsg. v. Norbert H. Ott, Bd. 4, Teilband 1, München 2008, im Druck.
Seiteneinrichtung:
Stiftliniierung. Schriftraum 25,5-26,5 x 16-16,5, 33-35 Zeilen. Rubriziert.
Schrift und Hände:
Textura, Tinte teilweise verblasst, vereinzelt im 16. Jh. nachgezogen, z. B. 174r.
Buchschmuck:
- Bei den Kapiteln 3-7zeilige goldene Lombarden, 214v-273r auf blauem, grünem oder altrosafarbenen Grund mit weissen Ästchen.
- Auf den Rändern über 400 lavierte Federzeichnungen in verschiedenem Rot, Blau, Gelb, Grün, Grau und Braun mit Textillustrationen von einer Haupthand und weiteren Händen, durch die Beschneidungen teilweise am Rand unvollständig. Sie sind in der Liste unten S. 82-95, verzeichnet.
-
Katalog der Bilder
Verwendete Abkürzungen
- Bildposition:
v vertikaler Rand h unterer horizontaler Rand h (l) unten links h (r) unten rechts h (M) unten in der Mitte E Ecke - Bibelstellen: Jeweils diejenige angegeben, die der Illustration und dem Wortlaut des danebenstehenden Textes am nächsten kommt. Wenn keine Bibelstelle angegeben ist, steht die Illustration nicht neben einem Evangelientext, sondern neben einer Auslegung.
- Andere Textquellen:
N Nikodemus-Evangelium (Zeilenzählung nach: Evangelium Nicodemi, a. a. O.) PVL Pilatus-Veronika-Legende (Zeilenzählung nach: Evangelium Nicodemi, a. a. O.)
Fol. Bildpos. Thema 4r v Jesaia, thronend. 4v v Haggai, Halbfigur. 5r v Elisabeth stillt den neugeborenen Johannes den Täufer (Lc 1,57). Medaillon. v Beschneidung von Johannes dem Täufer (Lc 1,59). Medaillon. 6v v Jakob, thronend. 7r v Hosea, Halbfigur. 7v v Hosea, Halbfigur. v Hosea, Halbfigur. v Habakuk, Halbfigur. 8v v Geflügelter Stier: Lukas-Symbol. v Geburt Christi: Maria liegt auf der Bettstatt und liebkost das in der Krippe liegende Kind, Joseph kauert daneben (Lc 2,7). 12r v Jesaia, thronend. 12v v König Salomon, thronend. 13r v Beschneidung Christi: Maria hält das Kind, ein älterer Jude beschneidet es (Lc 2,21). 14r v Matthäus, Halbfigur. h Besuch der Drei Könige: Vor Herodes, der mit einem Wächter auf einer Thronbank sitzt, stehen die drei Könige mit ihren Geschenken (Mt 2,2). 14v h Anbetung: Maria sitzt, den nackten Knaben auf ihrem Schoss, aufgerichtet auf der Bettstatt, Joseph kauert hinter ihr. Der älteste König präsentiert dem Kind kniend seine Gabe, die beiden jüngeren stehen hinter ihm (Mt 2,11). 16r v Maleachi, Halbfigur. 16v v Darbringung im Tempel: Maria und Simeon halten das Kind über dem Altarblock (Lc 2,27/28.). 17v v Prophezeiungen Simeons: Der Priester, das Kind auf dem Arm, spricht zu Maria und Hanna (Lc 2,34). 18r v Jesaia, Halbfigur. 18v v Jeremia, Halbfigur. 19r v Flucht nach Ägypten: Maria mit dem Kind reitet auf dem Esel, Joseph geht voran, ein Diener und eine Dienerin folgen (Mt 2,14). h Kindermord von Bethlehem: Zwei Soldaten erstechen stehend Kleinkinder, ein dritter reitet mit einem ermordeten Kind weg (Mt 2,16). 20r v Wunder auf der Flucht: Jesus besänftigt einen Drachen und bestätigt seinen Eltern, dass die Tiere ihnen nichts anhaben werden. v Ruhe auf der Flucht: Joseph versucht, Datteln von einer hohen Palme herunterzuholen. h Jesus befiehlt dem Baum, sich zu neigen. Maria, die Dienerin und Joseph schauen verwundert zu. 20v v Die hl. Familie wird von einem Wegelagerer weggeführt. h Der Räuber geht der Gruppe voraus und weist ihr den Weg zur Unterkunft. 21v E Die Frau des Räubers badet das Jesuskind vor einem stattlichen Haus, die hl. Familie ruht aus. 22r E Der hl. Familie wird andernorts die Herberge verweigert. 22v h Fall der Götzenbilder: Als die hl. Familie den Tempel von Hermopolis betritt, stürzen ägyptische Idole von den Säulen. 23r E Aphrodisius, der Stadtvorsteher, kniet vor den Toren seiner Stadt vor Maria nieder und betet das Jesuskind an. 23v v Hosea, Halbfigur. v Matthäus, Halbfigur. 24r v Ein Engel weckt Joseph und befiehlt ihm die Heimkehr nach Nazareth (Mt 2,19). h Die Wegelagerer in der Wüste zwischen Israel und Ägypten werden von durchreisenden Kaufleuten mit Schwertern, Speeren und einem Kampfwagen angegriffen. 24v h Der Räuber, der die hl. Familie auf dem Hinweg beherbergt hatte, wird verwundet nach Hause gebracht; seine Frau rauft sich vor Schmerz die Haare; sie heilt in einem Innenraum den Verwundeten mit dem Schaum des Badewassers des Jesuskindes. 25r h Auf der Rückkehr besucht die hl. Familie samt Dienern und Tieren das Wirtepaar. 25v v Die hl. Familie in Nazareth: Maria arbeitet mit einem Stickrahmen. v Ein Mann überreicht Joseph Axt und Messlatte. h Josephs Knecht übersieht beim Zuschneiden eines Brettes die richtigen Masszeichen. 26r v Jesus zieht mit dem Knecht das Brett auf die richtigen Masse zurecht. v Jesus trägt Wasser in seinem Schoss heim, weil ihm der Wasserkrug zerbrochen ist; andere Kinder schauen verwundert zu. E Jesus überreicht Maria das Wasser in seinem Schoss. h Jesus setzt die zerbrochenen Krüge der Kinder, die es ihm gleichtun wollten und mutwillig ihre Krüge zerschlagen hatten, wieder zusammen. 26v v Jesus befiehlt dem zimmernden Joseph, einen toten Mann aufzuerwecken. v Joseph erweckt den Toten auf der Bahre. E Beim Spielen fällt das Kind Zenon vom Dach eines Hauses, zwei Juden beschuldigen Jesus, ihm einen Stoss gegeben zu haben. h Jesus erweckt das tote Kind wieder, damit es den Anschuldigern gegenüber Jesu Unschuld bezeugt. 27r v Jesus fängt mit anderen Kindern am Sabbat Fische. v Ein Jude, der die Kinder darob tadelt, fällt auf der Stelle tot um. h Die Kinder verklagen Jesus deshalb bei erwachsenen Juden. 27v v Auf die Bitte Marias und Josephs erweckt Jesus den Toten wieder. h Jesus spielt mit grossen und kleinen Löwen. 28r v Jesus führt die Löwen bis vor das Stadttor. Die Stadtbewohner fürchten sich. v Jesus macht die Tonvögelchen seiner Spielkameraden lebendig. 28v v Der Schulmeister Zachäus fordert Joseph auf, Jesus zu ihm in die Schule zu schicken. Korrektur: Der Schulmeister heisst Zacharias (nicht Zachäus), vgl. Konrad von Fussesbrunnen, Die Kindheit Jesu, hrsg. v. Hans Fromm und Klaus Grubmüller, Berlin 1973, S. 178, Verse 2941f. v Jesus streitet vor den anderen Schülern mit Zachäus über die Natur der Buchstaben; der Lehrer will ihn mit der Rute tadeln. 29r v Der zwölfjährige Jesus lehrt im Tempel (Lc 2,46). E Maria und Joseph führen Jesus heim (Lc 2,51). Medaillon. 30r v Johannes der Täufer als Bussprediger in einer felsigen Landschaft zwischen zwei hohen Bäumen (Lc 3,3). h (l) Johannes predigt drei Pharisäern, die eine Mönchsgewandung tragen. Medaillon. h (r) Johannes predigt und deutet auf ein Kind, das die Axt an die Wurzel eines Baumes gelegt hat (Lc 3,9). Medaillon. 32r v Johannes zeigt auf einen Haufen Steine (Lc 3,8 [Lc 3:8]). v Inhalt der Predigt des Johannes: Ein Mann fällt einen Baum (Lc 3,9). 33v v Adler: Johannes-Symbol. 34r v Adler: Johannes-Symbol. v Johannes predigt einer Gruppe von Pharisäern (Io 1,23–27). Medaillon. 34v v Jesaia, Halbfigur. 35r v Jesaia, Halbfigur. 35v v Taufe: Johannes tauft Jesus im Jordan, ein Engel hält das Gewand Jesu bereit, die Heilig-Geist-Taube erscheint (Io 1,29). v Christus segnet Johannes. 36r v Johannes und der Engel knien nieder und verehren Christus, Gottvater blickt aus dem geöffneten Himmelsfenster herab (Lc 3,22). 36v v Adler: Johannes-Symbol. v Christus spricht zu den ersten Jüngern (Io 1,38). Medaillon. v Christus spricht zu Philippus (Io 1,43). Medaillon. 38r v Christus, an Land stehend, fordert Petrus und die Fischer auf, ihn im Boot hinauszufahren (Lc 5,2/3). Medaillon. v Christus, im Boot sitzend, fordert die Fischer auf, ihre Netze auszuwerfen (Lc 5,4). Medaillon. 39r v Christus, an Land stehend, spricht zu Petrus und einem Jünger im Boot (Mt 4,19). Medaillon. v Christus spricht zu Petrus, Jakobus d. Ä. und Johannes, die Netze flicken (Mt 4,21). Medaillon. 40r v Christus beruft den Zöllner Levi, der Münzen in seinem Schoss hortet (Mc 2,14). Medaillon. 40v h (l) Ein einfacher Mann will Christus nachfolgen (Lc 9,57). Medaillon. h (r) Christus spricht zu einem Jünger (Illustration passt nicht zur danebenstehenden Textstelle Lc 9,59). Medaillon. 41v v Versuchungen: Der Teufel versucht Christus mit Steinen, die er zu Brot verwandeln soll (Mt 4,3). Medaillon. 42r v Der Teufel versucht Christus auf den Zinnen des Tempels (Mt 4,6). v Der Teufel versucht Christus auf einem hohen Berg (Mt 4,9). 45r h Hochzeit zu Kana: Christus sitzt neben seiner Mutter und anderen Gästen, ein Diener giesst Wasser in einen Bottich, zwei andere tragen das zu Wein verwandelte Wasser in einem Krug auf (Io 2,1–9). 46v v Christus segnet Johannes, der einen Erwachsenen in einem Bottich tauft, und wird von zwei Juden verehrt (Io 3, 22–25). 47v v Johannes sitzt im Gefängnis, die Beine im Block (Mt 14,3). 48r v Matthäus, Halbfigur. 52r v Christus predigt vier sitzenden Zuhörern (Mt 4,12). 53r v Ein Knecht von Herodes enthauptet Johannes (Mt 14,10). h Zwei Diener tragen das abgeschlagene Haupt vor dem Königspaar auf (Mt 14,11). 54r v Christus spricht mit dem Pharisäer Nikodemus (Io 3,1). 56r v Christus heilt drei kniende Kranke (Mt 4,23). 57r v Christus, begleitet von Jüngern, heilt einen Besessenen (Mc 1,26). 59r h Bergpredigt: Christus predigt stehend zu sitzenden Zuhörern, darunter Jünger und Frauen (Lc 6,20). 59v v Christus sitzt zwischen Petrus und Paulus und verkündet die Seligpreisungen (Mt 5,1). 62v E Christus, begleitet von Jüngern, klärt zwei Pharisäer über das Fasten auf (Mt 9,14). 63v v Christus, begleitet von Jüngern, hört Jairus an; die blutflüssige Frau berührt seinen Gewandzipfel (Lc 8,41–44). 64v h Christus, begleitet von Jüngern, vertreibt einen Wechsler mit Waage und Tisch sowie Kaufleute mit Tieren aus dem Tempel (Mt 21,12). 66v E Christus, begleitet von Petrus und zwei Jüngern, heilt die Schwiegermutter des Petrus durch Handkontakt (Mt 8,14). 67r v Christus, begleitet von Petrus, heilt zwei Besessene (Mt 8,28). 68r v Christus, begleitet von zwei Jüngern, heilt einen Aussätzigen (Mt 8,2). 69r v Drei Männer berichten König Herodes von den Wundern Christi (Lc 9,7–9). 69v h Die Speisung der Fünftausend: Christus steht und segnet die hinter einem Tisch Sitzenden (Mt 14,21). 76v E Christus heilt den kleinen Knecht, den Hauptmann Centurio ihm vorführt (Mt 8,5–7). 78v v Christus, begleitet von zwei Jüngern, stillt den Seesturm auf dem See Genezareth, zwei Männer staunen darüber (Mt 8,26). 79v E Christus heilt den Besessenen Legio; die ausgetriebenen Dämonen fahren in eine Schweineherde, die sich in den See stürzt (Lc 8,26–33). 81v E Christus heilt einen Gelähmten (Mc 2,1). 82v E Christus heilt zwei Blinde und einen Stummen (Mt 9,27–34). 83v E Ein Jude fragt Christus, ob er am Sabbat einen Mann mit einer verdorrten Hand heile (Mt 12,9–13). 85r v Christus heilt die kanaanäische Frau (Mt 15,21–27). 86v h Zweite Brotvermehrung: Christus speist mit drei Broten eine sitzende Menschenmenge (Mt 15,32–38). 87v v Christus heilt einen Mondsüchtigen (Mt 17,14–18). 89v v Christus heilt einen Taubstummen (Mc 7,32–35). 90r v Christus heilt einen Blinden (Mc 8,23–25). 90v v Christus erweckt den auf dem Totenbett liegenden Jüngling von Nain; dessen Mutter schaut zu (Lc 7,12–14). 91v v Christus lehrt drei sitzende Jünger (Mt 5, 13). 94r E Christus lehrt drei stehende Pharisäer (Mt 5,21). 94v v Engel: Matthäus-Symbol, Halbfigur. 96r v Christus belehrt drei kauernde Zuhörer (Mt 5,31/32). 105r v Christus belehrt drei seiner Jünger (Illustration passt nicht zur danebenstehenden Textstelle Mt 15,1). 106r h Pharisäer und Sadduzäer bitten Christus um ein Zeichen vom Himmel (Mt 16,1). 109v v Schlüsselübergabe: Christus steht vier Jüngern gegenüber, Petrus empfängt den Schlüssel (Mt 16,19). 111v v Verklärung Christi: Christus erscheint Petrus, Johannes und Jakobus in einer Mandorla (Mt 17,2). 112r v Christus, hinter ihm die drei Jünger, spricht mit Moses und Elias (Mt 17,3). v Eine Stimme aus den Wolken spricht zu Christus und vier Jüngern (ungenaue Illustration zu Mt 17,5). 114v h Christus verkündet drei Jüngern sein bevorstehendes Leiden (Mt 17,2). 115r v Christus, auf zwei Kinder weisend, erklärt vier Jüngern, nur wer sich erniedrige, sei der Grösste im Himmelreich (Mt 18,1–4). 117r v Christus belehrt zwei Jünger und zwei Männer aus dem Volk (Mt 16,28). 117v v Christus warnt drei Jünger vor falschen Propheten (Mt 7,15). 118r h Die Jünger pflücken am Sabbat Ähren; Petrus und Christus stehen neben dem Kornfeld (Mt 12,1). 119r h Aussendung der Apostel: Drei Apostel mit Botenstab stehen neben Christus (Mt 10,5). 122v v Christus, zwischen zwei Jüngern im Boot sitzend, predigt Gleichnisse (Mt 13,2). 124r h Christus lehrt zwei Jüngern und einem anderen Zuhörer das Gleichnis vom Sämann (Mc 4,26). 124v v Christus deutet zwei Jüngern Gleichnisse (Mt 13,24). 125r v Christus lässt drei kleine Kinder zu sich kommen (Mt 19,14). 126r v Christus predigt drei sitzenden Jüngern das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Mt 18,12). 127r E Gastmahl im Hause Simons: Die Sünderin Maria Magdalena trocknet Christus, der mit zwei Jüngern und dem Gastgeber hinter einem Tisch sitzt, die Füsse mit ihren Haaren (Lc 7,38). 129r E Christus predigt zu drei sitzenden Jüngern über das Verhalten gegenüber sündigen Brüdern (Mt 18,15). 130v v Christus predigt zu drei sitzenden Jüngern über das Himmelreich (Mt 18,23). 132r v Das Gleichnis vom Weinberg: Der Hauswirt gibt zwei Arbeitern mit Hacken einen Auftrag (Mt 20,1). 135v v Die Mutter von Jakobus und Johannes bittet vor Christus und zwei Jüngern für ihre Söhne (Mt 20,20). 137r h Christus heilt zwei kniende Blinde (Mt 20,30). 138r v Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner (Lc 18,10): Der Pharisäer und der Zöllner betreten den Tempel. 139r v Christus belehrt Johannes und einen anderen Jünger (Mc 9,38). 140r v Martha lädt Christus und einen Jünger zu Tisch (Lc 10,38). 140v v Ein Pharisäer lädt Christus und einen Jünger zu Tisch (Lc 11,37). 142r v Christus warnt drei sitzende Jünger vor den Schriftgelehrten und Pharisäern (Mt 23,1). 146v v Christus predigt drei Jüngern das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl (Mt 22,2). 147r h Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl: Der König besieht sich die Gäste an der Tafel und lässt einen unwürdigen Mann wegbringen (Mt 22,11). 149r v Petrus, neben Christus stehend, entnimmt einem Fisch ein Drachmenstück und überreicht es einem Pharisäer als Tempelsteuer (Mt 17,27). 150r v Zwei Pharisäer befragen Christus und Petrus über die Steuer für den Kaiser (Mt 22,17). 151v v Zwei Sadduzäer befragen Christus und Petrus über die Auferstehung (Mt 22,23). 152v h Zwei Pharisäer befragen Christus und Petrus über das vornehmste Gebot (Mt 22,36). 154r v Christus empfängt die Opfergabe einer Witwe (Mc 12,42). 155r v Jeremia, Halbfigur. 155v E Das Ende des Tempels: Christus, flankiert von je zwei Jüngern, prophezeit das Ende des Tempels; einer der Jünger weist auf den wie ein gotisches Tabernakel gestalteten Bau (Mt 24,2). 156r v Christus sitzt lehrend zwischen zwei Jüngern (Mt 24,3). 159v v Wiederkunft am Ende der Zeit: Christus in der Mandorla, auf dem Regenbogen thronend (Mt 24,30). 161r v Gleichnis von den zehn Jungfrauen: Christus spricht zu Petrus, der ihm gegenüber sitzt, und weist auf die fünf klugen Jungfrauen mit brennenden Öllampen (Mt 25,1–13). h Die fünf törichten Jungfrauen mit leeren Lämpchen (Mt 25,1–13). 162v h Christus predigt drei sitzenden Jüngern das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lc 15,11). 173r v Christus predigt zwei stehenden Jüngern das Gleichnis vom ungerechten Haushalter (Lc 16,1). 173v E Lazarus-Gleichnis: Der Reiche steht kostbar gekleidet unter der Türe seines Hauses und weist auf den aussätzigen Lazarus, der von einem Hund geleckt wird (Lc 16,19–21). 175v v Christus spricht zu drei stehenden Jüngern über den Glauben (Lc 17,5). 176v v Christus segnet einen knienden Aussätzigen (Lc 17,19). h Christus, begleitet von zwei Jüngern, begegnet vor einem Dorf vier aussätzigen Männern (Lc 17,12). 177r v Drei Pharisäer befragen Christus und einen Jünger, wann das Reich Gottes komme (Lc 17,20). 178r v Christus, begleitet von zwei Jüngern, weint über Jerusalem (Lc 19,41). 178v v Einzug in Jerusalem: Christus steigt vom Ölberg hinunter, hinter ihm zwei Jünger sowie Männer und Frauen aus dem Volk (Lc 19,37); zwei abseits stehende Juden schauen zu. E Christus, hinter ihm Petrus, vertreibt zwei Händler aus dem Tempel (Lc 19,47). 180r v Christus predigt sitzenden Juden das Gleichnis von den zwei ungleichen Söhnen (Mt 21,28). 181r v Christus, begleitet von Petrus, lehrt den Juden das Gleichnis von den schlechten Weingärtnern (Mt 21,33). 183r v Christus, begleitet von Petrus, spricht zum Zöllner Zachäus (Lc 19,3). v Gleichnis von den anvertrauten Pfunden: Ein vornehmer Mann reitet weg und überlässt seinen Knechten Pfunde (Lc 19, 12). 184v h Christus bittet am Brunnen vor dem Stadttor eine Samariterin um Wasser (Io 4,7). 187v h Christus heilt den liegenden Sohn eines königlichen Beamten in Kapernaum (Io 4,47). 188v h Christus, begleitet von Petrus, heilt einen Kranken (Io 5,5). 190r h Christus, begleitet von Petrus, predigt zu zwei Jüngern und zwei Juden über das Gericht (Io 5,24). 192r v Christus, begleitet von einem Jünger, predigt zu vier sitzenden Juden über das lebendige Brot (Io 6,35). 195r v Laubhüttenfest in Jerusalem: Christus, Petrus und ein anderer Jünger (Io 7). v Vier schwer bewaffnete Kriegsknechte, die Christus gefangennehmen sollen (Io 7). 198r v Drei Pharisäer führen Christus eine Ehebrecherin vor (Io 8,3). 199r v Christus, begleitet von zwei Jüngern, spricht zu vier sitzenden Juden (Io 8,21). 201v v Christus, begleitet von Petrus, heilt einen knienden Blinden (Io 9,1). 202v h Christus, begleitet von zwei Jüngern, predigt sitzenden Juden das Gleichnis vom guten Hirten (Io 10,1). 203r v Christus, begleitet von Petrus, wird vor dem Tempel in Jerusalem von einem Juden mit einem Stein bedroht (Io 10,22–31). 204r v Christus spricht zu zwei Jüngern über seine bevorstehenden Marter (Io 14,1ff.). 206r v Christus sitzt zwischen zwei Jüngern und predigt vom Weinstock (Io 15,1). 207r v Christus spricht zu zwei stehenden Jüngern (Io 15,9). 209r h Christus spricht zu drei sitzenden Jüngern (Io 16,5). 210v v Christus, zwei Jünger hinter ihm, spricht zu Gottvater, der sich aus einem Wolkenband herabneigt (Io 17,1). 212r v Christus, hinter ihm Petrus, vertreibt zum dritten Mal Händler und Wechsler aus dem Tempel (Mt 21,12). E Christus, begleitet von Petrus, heilt zwei Blinde (Mt 21,14). h Christus, begleitet von zwei Jüngern, verflucht den unfruchtbaren Feigenbaum (Mt 21,19). 214v v Ein Bote berichtet Christus, Lazarus sei krank (Io 11,3). h Martha und Maria, gefolgt von zwei Juden, gehen Christus und drei Jüngern entgegen (Io 11,20 und 11,29). 215r h Erweckung des Lazarus: Christus ruft Lazarus, der sich im Sarg aufrichtet, Martha und Maria sowie eine Reihe staunender Jünger und Juden schauen zu (Io 11,43–45). 216v h Christus zieht mit einigen Jüngern nach Jerusalem (Mt 20,17–19). 217r v Pharisäer und Priester beraten, wie sie Christus überführen können (Io 11,47). v Christus mit vier Jüngern (Io 11,54). E Drei Juden beratschlagen, ob sie Lazarus töten sollen (Io 12,10). h Christus, drei Jünger und vier weitere Gäste am Tisch im Haus des Lazarus, bedient von Martha (Io 12,2). 217v v Christus sendet zwei Jünger aus, um im Dorf eine Eselin zu holen (Mt 21,1). v Ein Diener bindet die Eselin und ihr Füllen los (Mt 21,2). h Einzug in Jerusalem: Christus, gefolgt von vier Jüngern, reitet auf der Eselin; einer aus dem Volk schneidet im Baum Palmzweige ab; zwei Juden breiten ihre Kleider zu Christi Füssen aus. 218r h Drei Juden singen zur Begrüssung Christi Hosianna; drei Pharisäer beratschlagen und weisen auf den Zug (Io 12,19). E Das geöffnete Stadttor von Jerusalem (Mt 21,1–11). 220r h Eine Stimme aus dem Himmel spricht zu Christus, der von vier Jüngern begleitet wird, und zu einer Volksmenge von Juden, Pharisäern und zwei Frauen (Io 12,28/29). 221r v Jesaia, stehend. 221v h Christus, begleitet von sechs Jüngern, predigt zu drei stehenden Juden (Io 12,37/38). 222r v König Salomon, thronend. 222v v Jeremia, stehend. v König David, thronend. 223r v Priester und Pharisäer halten eine Ratsversammlung ab (Io 11,47). h Judaslegende: Die Eltern des Judas, Cyborea und Ruben. 223v v Die Eheleute liegen gemeinsam im Bett. v Cyborea, nun allein im Bett liegend, träumt, sie werde einen bösen Sohn gebären. v Der Sohn, Judas, wird von zwei Männern in einem Körbchen auf dem Meer ausgesetzt. v Meereswogen. E Ein Fischer zieht das Körbchen zu seinem Schiff heran. h (l) Die Königin der Insel wartet mit drei Gefährtinnen am Ufer. h (r) Vorgebliche Geburtsszene: Die Königin liegt mit dem Findelkind im Bett und gibt es als ihren eigenen Sohn aus. 224r v Judas schlägt seinen Stiefbruder, den nachgeborenen Sohn der Königin. v Die Königin schlägt Judas mit einer Rute, der jüngere Bruder zeigt tadelnd auf ihn. v Judas schlägt seinem Stiefbruder den Kopf ab. h (l) In Jerusalem erhält Judas von Pilatus den Auftrag, Äpfel zu stehlen. h (M) Judas sitzt im Baum und bricht Äpfel; der Besitzer des Baumes, sein Vater Ruben, bedroht den Dieb mit einem Stein. h (r) Judas erschlägt seinen Vater, ohne ihn erkannt zu haben. E Judas berichtet Pilatus die Tat. 224v v Pilatus gibt Judas die verwitwete Besitzerin des Apfelbaums, Cyborea, zur Frau. E Zacharias, stehend. 225r v Christus spricht zu vier Jüngern (Mt 26,2). 225v v Vorbereitung des Passamahles: Petrus und Johannes folgen dem Mann mit dem Wasserkrug in die Stadt (Lc 22,10). 226r h Christus wäscht Petrus die Füsse (Io 13,7). 226v h Abendmahl: Christus reicht dem vor dem Tisch knienden Judas das Brot; Johannes ruht an seiner Brust, sechs weitere Apostel sitzen am Tisch (Io 13,26). 228v h Christus reicht den Jüngern das Brot und segnet es (Io 13,26). 230v v Jesaia, stehend. 231v v Jeremia, Halbfigur. v Sacharja, Halbfigur. v Micha, Halbfigur. 232r v Habakuk, Halbfigur. v König David, thronend. 234r v Hiob, stehend. h Christus und die elf Jünger stehen am Bach Kidron (Io 18,1). 234v v Gethsemane: Christus, gefolgt von einigen Jüngern, kommt zum Ölberg (Mt 26,30). v Christus spricht zu den sitzenden Jüngern (Mt 26,36). v Christus betet kniend, ein Engel neigt sich aus einer Wolke herab (Mt 26,39). v Christus kehrt zu den drei schlafenden Jüngern zurück (Mt 26,43). h Christus, gefolgt von seinen Jüngern, trifft auf eine Schar von bewaffneten Soldaten mit Fackeln (Io 18,3). 235r v Gefangennahme: Christus, begleitet von zwei Jüngern, spricht zu den nahenden Juden, die vor Schreck zu Boden fallen (Io 18,6). v Judas küsst Christus; zwei Häscher mit Fackeln und Schlagstock schauen zu (Mt 26,49). v Petrus schneidet dem Knecht Malchus ein Ohr ab (Io 18,10). E Christus setzt das Ohr wieder an (Lc 22,51). h Ein Jüngling, der Christus gefolgt war, entflieht nackt, weil Juden sein Gewand festhalten (Mc 14,51). 235v v Zwei Häscher fesseln Christus die Hände (Io 18,12). v Eine Gruppe von Juden führt den Gefesselten vor den Hohenpriester Kaiphas (Mt 26,57). v Petrus wärmt sich am Feuer im Hof des Hauses von Kaiphas und verleugnet Christus gegenüber der Magd (Mt 26,69). h Christus, festgehalten von drei Juden, wird von den versammelten Priestern verhört (Mt 26,59ff.). 236r v Ein Priester deutet auf Christus, der von zwei Dienern auf die Wange geschlagen wird (Io 18,19–22). v Der Hahn kräht (Io 18,27). v Ein Knecht fragt Petrus erneut, ob er zu Christus gehöre, und dieser verleugnet es wieder (Io 18,26). v Juden verspotten und schlagen Christus, dem sie die Augen verbunden haben (Mt 26,67/68). h Juden führen Christus zu Kaiphas, der unter der Türe seines Hauses steht (Mt 26,57). 236v v Der gefesselte Christus steht vor Kaiphas, welcher seine Kleider zerreisst (Mc 14,63). v Juden führen den Gefesselten Pilatus vor (Mc 15,1). v Eine Gruppe von Juden weist auf diese Szene. 237r v Pilatus teilt dem Hohenpriester und den wartenden Juden mit, er finde keine Schuld an Christus (Lc 23,4). v Christus wird Herodes vorgeführt (Lc 23,7). E Zwei Priester führen Christus ein zweites Mal vor Pilatus (Lc 23,11). 237v v Pilatus erklärt den Juden und Priestern erneut, er finde keine Schuld an Christus (Lc 23,14). v Die Priester und Juden bestürmen Pilatus, nicht Christus, sondern Barabbas freizulassen (Lc 23,18). h Judas bringt den Priestern und Ältesten die dreissig Silberlinge zurück (Mt 27,3). 238r v Judas wirft das Geld in den Tempel (Mt 27,5). v Judas erhängt sich, ein Dämon springt aus seinem Bauch (Mt 27,5). 238v v Christus wird vor Pilatus entkleidet (Mt 27,28). v Pilatus übergibt Christus den Priestern (Mt 27,26). h Kreuztragung: Ein Zug bewegt sich aus dem Stadttor von Jerusalem, zuvorderst die beiden von Soldaten geführten Schächer, dann Christus, der gebückt das Astkreuz trägt, und Simon von Cyrene, der ihm tragen hilft; dahinter eine Gruppe Trauernder, darunter Maria, die von Johannes gestützt wird, und zuhinterst zwei Juden (Lc 23,26–32). 239r v König Salomon, Halbfigur. v Kreuzigung: Die Priester verhöhnen den am Kreuz hängenden Christus (Lc 23,35). E Spottende Juden und trauernde Frauen als Zuschauer (Lc 23,35). h Die vier Soldaten würfeln um das Gewand Christi (Io 19,24). 239v v Christus hängt am Kreuz, Sonne und Mond erscheinen darüber; ein Mann bringt den Essigschwamm (Mc 15,36), der Hauptmann und zwei Soldaten schauen zu (Mc 15,39). v Maria, Johannes und vier Frauen stehen unter dem Kreuz (Mc 15,40). E Der Vorhang im Tempel zerreisst in zwei Stücke (Mc 15,38). h Die Gräber der Heiligen öffnen sich (Mt 27,52). 240r v Josepf von Arimathäa bittet Pilatus um den Leichnam Christi (Mc 15,43). v Pilatus ruft den Hauptmann und zwei Soldaten zu sich (Mc 15,44). E Joseph von Arimathäa mit dem gekauften Leinentuch für Christus (Mc 15,46) und Nikodemus mit der Salbe (Io 19,39). 241r v Chrysostomus, Halbfigur. v Augustinus, Halbfigur. v Beda Venerabilis, Halbfigur. v Bernhard von Clairvaux, Halbfigur. 241v v Chrysostomus (?), Halbfigur. v Rhabanus Maurus, Halbfigur. 242r v Hieronymus (?), Halbfigur. 245r v Johannes stützt die klagende Maria (1. Klage Marias). 245v v Nikodemus, Halbfigur. v König Salomon, Halbfigur. 246r v Hieronymus (?), Halbfigur. v Rhabanus Maurus (?), Halbfigur. v Beda Venerabilis (?), Halbfigur. v König Salomon, Halbfigur. v Jesaia, Halbfigur. 247r v Johannes stützt die händeringende Maria (2. Klage Marias). 247v v Augustinus, Halbfigur. 248r v Rhabanus Maurus, Halbfigur. v Hieronymus, Halbfigur. v Evangelist (?, im nebenstehenden Text Chrysostomus erwähnt), Halbfigur. 248v v Rhabanus Maurus, Halbfigur. 249v v Die Priester verklagen Christus vor Pilatus (N 50ff.), der seinen Diener zu Christus schickt (N 63/64). v Der Diener erkennt Christus als seinen Herrn und breitet ihm zu Füssen seinen Schal aus (N 65–68). 250r v Die Fahnen der Diener des Pilatus neigen sich zu Christus nieder (N 90). h Die Juden beschuldigen die Diener, sich mit ihren Fahnen vor Christus verneigt zu haben (N 96/97). 250v v Ein Bote berichtet Pilatus vom Traum seiner Gattin (N 116–119). v Die Juden und Priester weisen mit ausgestreckten Armen zur oberen Szene, um zu bestätigen, dass Christus ein Zauberer sei (N 138–140). 251r v Pilatus spricht zu Christus, der von drei Männern hereingeführt wird (N 155–158). h Hannas, Kaiphas und zwei andere Männer bestürmen Pilatus; ihnen gegenüber steht Christus, begleitet von einer Gruppe gerechter Juden (N 164–175). 251v v Pilatus befragt die guten Juden, die neben Christus stehen (N 176–186). v Pilatus fragt Christus, was die Wahrheit sei (N 193–200). 252r v Christus wird vor den Augen des Herodes von dessen Gesinde geschmäht und mit Steinen beworfen (N 212–214). v Pilatus, begleitet von einem Soldaten, teilt den Juden mit, er und Herodes fänden keine Schuld an Christus (N 219–224). E Pilatus fragt Christus, was er tun solle; die Priester hören zu (N 232–236). h Der thronende Pilatus spricht sein Urteil, Christus steht isoliert vor einer Gruppe von Priestern, Soldaten und Juden (N 241–243). 252v v Christus erneut vor Pilatus, Nikodemus legt ein gutes Wort für ihn ein (N 251–253). v Ein Hoherpriester und ein Jude sprechen mit Pilatus (ca. N 267–271). h Christus steht zwischen Juden und Priestern vor dem thronenden Pilatus (ca. N 274/275). 253r v Pilatus befragt die guten Juden, die über Christi Wundertaten berichtet haben, und spricht erneut mit Christus (N 296–300). 253v v Christus vor Pilatus, ein Hoherpriester und ein Jude halten ihn fest (ca. N 324/325). E Dem gefangenen Barrabas werden die Fesseln abgenommen. h Der thronende Pilatus übergibt Christus einer Gruppe von Priestern, Soldaten und Juden. 254r v Pilatus wäscht sich zum Zeichen seiner Unschuld die Hände vor den Augen erboster Juden (N 342–351). 254v v Ein Priester und ein Jude teilen Pilatus vor dem Burgtor mit, Christus sei derjenige, den König Herodes als Kind habe töten wollen (N 392–394). 255r v Christus wird von zwei Schergen gegeisselt (N 427–432). h Judas wirft den Priestern die dreissig Silberlinge vor die Füsse. 256r v Ecce homo: Der gemarterte Christus wird von zwei Schergen zur Schau gestellt. E Juden, ein Jünger und Maria schauen zu. h Die Juden setzen Christus die Dornenkrone auf. 256v v Christus wird verspottet. 257r v Christus wird bespieen, mit Stöcken und Steinen geschlagen. 257v v Christus bricht unter dem Astkreuz zusammen. v Johannes umarmt die trauernde Maria (3. Klage der Maria). h Christus umarmt Maria und Johannes zum Abschied. 258r v Christus wird mit zwei gekreuzten Stangen gemartert. h Auf Golgatha: Zwei Soldaten halten Christus fest, während die beiden Schächer an ihre Kreuze gebunden werden. 258v v Ein Knecht nimmt Mass an Christus, um das am Boden liegende Kreuz zuzurichten. E Johannes umarmt die trauernde Maria. h Christus wird an das liegende Kreuz genagelt. 259r v Das Kreuz wird zwischen denjenigen der Schächer aufgerichtet. v Maria bricht unter dem Kreuz zusammen, Johannes umfasst sie von hinten (4. Klage der Maria). 261v v Augustinus (?), Halbfigur. 262r v Johannes stützt die trauernde Maria (5. Klage der Maria). E Prophet (?), Halbfigur. 263v v Habakuk, Halbfigur. Hiob, Halbfigur. 264r v Hieronymus, Halbfigur. König Salomon, Halbfigur. Ambrosius, Halbfigur. Prophet (?), Halbfigur. 264v v Johannes Evangelist, Halbfigur. 265r v Longinus sticht den Gekreuzigten mit einer Lanze in die Seite (N 488–489); Johannes umarmt die trauernde Maria unter dem Kreuz (7. Klage Marias). 265v v Anselm von Canterbury (Verfasser der sieben Klagen Marias), Halbfigur. 266r v Germanus, Halbfigur. 266v v Theophilus am Schreibpult. 267r v Augustinus, Halbfigur. v Kreuzabnahme: Joseph von Arimathäa umfängt den Oberkörper, Maria hält die Hand Christi, Johannes steht trauernd daneben, ein Knecht löst die Nägel. E Anselm von Canterbury, Halbfigur. 267v v Maria Magdalena und Martha klagen. v Die beiden Schwestern von Maria trauern ebenfalls händeringend. E Klagender Johannes. 268r v Klagender Petrus. 268v v Grablegung: Maria umarmt den Leichnam, Johannes und Maria Magdalena weinen, Josef von Arimathäa hält die Füsse des Toten. 269r v Der auferstandene Christus erscheint dem gefangengenommenen Joseph von Arimathäa. v Rhabanus Maurus, Halbfigur. 269v v Die Juden fordern von Pilatus den Leichnam Christi. E Joseph von Arimathäa gefesselt im Gefängnis (N 512). 270v v Dionysius, Halbfigur. v Der Arzt Galenus fährt im Boot nach Jerusalem, um Christus zu treffen, der so viele Kranke heilt. 271r v Beda Venerabilis, Halbfigur. v Augustinus, Halbfigur. 271v v Zeichen beim Tode Christi: Sonne und Mond verändern sich; Burgen und Häuser stürzen ein, und ein Mann klagt; ein Kalb, das im Tempel geopfert wird, wirft ein Lamm. h Legende vom Rock Christi: Ein Ritter tritt im Gewand Christi vor Pilatus. 272r v Jesaia, Halbfigur. v König David, Halbfigur. v Hosea, Halbfigur. h Christus befreit Adam und Eva aus der Vorhölle. 272v v König Salomon, Halbfigur. 273r v König Salomon, Halbfigur. v Hosea, Halbfigur. 273v v Hiob, Halbfigur. 276r h Auferstehung Christi: Christus entsteigt dem Sarkophag, zwei Engel mit Kerzen stehen zu beiden Seiten, zwei Wächter sinken geblendet zusammen. 277v v Christus mit der Auferstehungsfahne in der Hand erscheint Maria Magdalena (Mc 16,9). 278r v Zwei Grabwächter berichten den Priestern, Christus sei auferstanden (N 554–557). 281v v Legende eines Mönches aus San Lorenzo fuori le mura in Rom: Der Mönch hatte sich über die Auferstehung Christi aus dem verschlossenen Grab gewundert und findet als Zeichen für die göttliche Wundermacht eines Morgens den Gürtel, den er sich abends umgegürtet und verschlossen hatte, zugebunden vor seinem Bett liegen. 282r v Gang nach Emmaus: Christus erscheint zwei Jüngern, die ihn für einen Pilger halten (Lc 24,15). 283v h Christus tritt durch die verschlossenen Türen zu den versammelten Jüngern (Io 20,19). 284r h Der Auferstandene erscheint am See Genezareth Simon Petrus und Thomas, die in einem Boot sitzen und fischen (Io 21,1). 286v v Christus sitzt im Kreis von vier Jüngern und gibt ihnen den Missionsbefehl (Mt 28,19). E Stadttor (Textbezug unklar). 287r v Jesaia, Halbfigur. 288r v König David, Halbfigur. 288v E Christi Himmelfahrt: Der Körper entschwindet in den Wolken, unten thront Maria im Kreis der Jünger. 289r h Die elf Jünger kehren nach Christi Himmelfahrt wieder nach Jerusalem zurück (Lc 24,52). 290r v Der Levit Aggeus berichtet Hannas und Kaiphas, man habe den auferstandenen Christus in Galiläa gesehen (N 603–610). h Leontius und Karinus sitzen je an einem Schreibpult und notieren die Ereignisse des Ostertages. 292v v Satan spricht mit der Hölle und bereitet sie auf die Ankunft Christi vor (N 776–780). 296r v Prophet (?), Halbfigur. 296v h Pfingsten: Die Heilig-Geist-Taube erscheint über Maria und den Jüngern (Act 2,3). 297v h Petrus heilt einen Lahmen (Act 3,2). 299r h Ananias fällt tot vor Petrus hin, als dieser ihn entlarvt (Act 5,5). 299v v Saphira sinkt tot vor Petrus zusammen (Act 5,10). v Ein junger Mann kniet vor Petrus nieder (Act 5,16). 301v v Der kranke Kaiser Tiberius ruft in Rom seine Räte zusammen, um einen Boten zu bestimmen, der Christus zu ihm bringen solle (PVL 122–125). v Der Bote Columban fährt zu Schiff nach Jerusalem (PVL 135). h Columban überreicht Pilatus den Brief von Tiberius (PVL 143–147). 302r v Columban fragt einen einfachen Mann nach dem Verbleib von Christus (PVL 172/173). 303r v Nero berichtet Vespasian, Christus sei ihm im Traum voller Wunden erschienen (PVL 336–338). v Pilatus wird ins Gefängnis gesteckt (PVL 350). h Der Kaiser berät sich mit einem König und drei weisen Männern über das Schicksal des Pilatus (PVL 356–360). 303v v Ein Bote berichtet Pilatus im Gefängnis von seiner Verurteilung zum Tode; Pilatus ersticht sich selbst (PVL 368–375). h Jerusalem wird auf den Befehl des Kaisers Vespasian erstürmt (PVL 377–380). 304r h Juden werden von den Mauern Jerusalems herabgeworfen (PVL 381). - Bildposition:
Spätere Ergänzungen: Nachträge im Text 114r-115v von wenig späterer
Hand. Ab 281r am Rand Notae in roter Buchkursive,
z. B. 281r
Waz geitichait poes ding tůt,
281v
Daz einem münich ein tzaichen wider fůr ze urchünd seiner
urstend, 14. Jh. Korrekturen, meistens interlinear, 15. Jh. Auf den äusseren Rändern Perikopenordnung,
16. Jh., z. B. 76v
Dits evangelium gehört zu dem dritten suntag hievor, an dem 70 plat. Ist der ander theill
derzue.
Einband:
- Heller Ledereinband auf Holzdeckeln, 2. Hälfte 16. Jh. Streicheisenlinien, Rollenstempel. Ehemals zwei Kantenschliessen, Messingteile erhalten. I-II und 1-3 (=1-5 der alten Foliierung) Vorsatz, Papier Anker (weder bei Briquet noch bei Piccard nachgewiesen), ebenso Bl. 97-104, 164-171, 305-333. Stark beschnitten, das verbundene Bl. 163 mit einem theologischen Fragment des 14. Jhs. eingeheftet. Spiegelblatt vorn und Ir sind zwei kolorierte Einblattdrucke eingeklebt, s. u.
- Roland identifizierte einen der Rollenstempel: Konrad Haebeler, Rollen- und Plattenstempel des 16. Jahrhunderts, Bd. 1, Leipzig 1928, S. 100f (Initialen C.E., Rolle A).
Hauptsprache: Mundart bayerisch, speziell niederösterreichische Herkunft (O. Mauser, in: Stange, Handschrift, S. 69f.).
Inhaltsangabe:
-
Spiegelblatt vorn–Ir
Einblattdrucke: Martin Luther
- >Ware Contrafactur Herrn Martin Luthers, wie er zue Wurms auff dem Reichstag gewesen / und was er gebettet habe< Kolorierter Holzschnitt: Luther kniend im Gebet, im Himmel, der sich öffnet, zeigen sich Christus mit den Marterwerkzeugen, Gottvater und der Heilige Geist. Darunter das Gebet: Almächtiger Ewiger Got, wie ist nur die Welt ain ding […] von der 9. Zeile an abgerissen. Textverlust.
- (Ir) >Martinus Luter Doctor.< Kolorierter Holzschnitt: Luther stehend, im Hintergrund die Schlosskirche von Wittenberg. Daneben: Doctor Martinus Luther der ma[n] Gottes, abconterfect in seiner teglichen hauskleidung […] am rechten und unteren Rand beschädigt. Textverlust.
Alison L. Beringer und Suzanne Karr identifizierten die Einblattdrucke- >Ware Contrafactur Herrn Martin Luthers […] <. Wolfgang Harms und Michael Schilling (Hrgs.), Deutsche illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Bd.7: Die Sammlung der Zentralbibliothek Zürich, Tübingen 1997, S. 106f.
- >Martinus Luter Doctor<. Lucas Cranach dem Jüngeren zugewiesen. Friedrich Wilhelm Heinrich Hollstein, German Engravings Etchings and Woodcuts, ca. 1400-1700, Bd. 6, hrsg. v. Karel G. Boon und Robert W. Scheller, Amsterdam 1959, S. 145.
- Beringer, Word and Image, S. 151f.
- Alison L. Beringer, Speaking the gospels: the visual program in Schaffhausen, Stadtbibliothek, Generalia 8, in: Journal of English and Germanic Philology 107 (2008), S. 22f. Anm. 50.
- Iv-3v leer.
-
4r-304v
Klosterneuburger Evangelienwerk.
[Kap. 14]
//weissag von unsers herren chunfte gesprochen hat als ez ergangen ist
- >Item Isaias lxio Capitulo< Sicut terra profert germen suum etc.
- Das sprichet also: Als daz erdreich sein wuecher fur pringet …–… an leib und an leben verturben, als in der suezz Christ vor gechundet het.
- Verfasserlexikon 25 (1983), Sp. 1249-1254, Art. Klosterneuburger Evangelienwerk (K. Gärtner).
- Ohly, a. a. O., S. 140-143 (223r-224v).
- K. Gärtner, Zur neuen Ausgabe und zu neuen Handschriften der ’Kindheit Jesu’ Konrads von Fussesbrunnen, ZdA 105 (1976), S. 21-39 (22r-31r).
- Evangelium Nicodemi, a. a. O., S. 396-445 als Leithandschrift H1 (248v-304v), zur Hs. S. 85-88.
- J. Splett (Hrsg.), Das hymelreich ist gleich einem verporgen schatz in einem acker. Die hochdeutschen Übersetzungen von Matthäus 13,44-52 in mittelalterlichen Handschriften, Göppingen 1987, 8*-9* (Abb. von 121r-121v).
- F. Löser, Ch. Stöllinger-Löser, Verteidigung der Laienbibel, in: Überlieferungsgeschichtliche Editionen und Studien zur deutschen Literatur des Mittelalters, Festschrift Kurt Ruh, Tübingen 1989, S. 250-252.
- Kornrumpf, a. a. O.
- K. Gärtner, Die erste deutsche Bibel?, in: Wissensliteratur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, hrsg. v. H. Brunner und N. R. Wolf, Wiesbaden 1993, S. 280-288.
Nicht vollständig ediert, Teileditionen:
Zur Verfasserfrage:
Provenienz der Handschrift:
6v Verfasserdatum im fortlaufenden Text […]
ze der zeit, do daz puech geschriben ist gewesen, sint dreutzehen hundert iar und dreizzich iar
[…] Es handelt sich nicht um das Original; die Abschrift ist aber nur wenig jünger. 304v
Inn disem puech seindt 900 gulden puechstaben und gulden hüet auf den figuren und noch daruber siben cronen gulden und 30 silberling, die der Judas emphieng und in den tempel worff etc. Diß puechs seind im anfang gewesen dreyhundert und fünff und sibentzig plëtter. Aber hernach pöslich zergentzt worden wie hie unden angezaig[t] wirdet etc. Auch ist das puech anfangs beschriben worden da man nach Christi gepurt gezelt dreitzenhundert und im dreissigistn jar, wie hievor bei der histori der gepurt Christi geschriben steet etc. Anno etc. im 1562 den 20 tag Januarii Vienne hab ich diß puech so schon zerschnitten gewest stuckweis vom puechfüerer am Hochen Markt khaufft. V. Renner m[anu] p[ropria]
. Zu Valentin Renner († 1575), Brückenmeister und Äusserer Rat in Wien:
Evangelium Nicodemi, S. 87; puechfüerer meint ’Buchhändler’ oder ’reisender, die Märkte besuchender Händler’ (Ruh); Müller, Catalogus, 217r
1. Ein altes evangelistarium in deutscher Sprache mit Auslegungen der PP etc. Legenden. Groß folio. 302 Blätter auf Pergamen geschrieben, mit illumin. figuren. Von 1330 (s. pag. 8). Daneben: Postilla.
Bibliographie:
- Boos, Verzeichnis, S. 68f.
- Vetter, [Beschreibung], 5 Bl.
- P. Lehmann, Judas Ischariot in der lateinischen Legendenüberlieferung (1930), in: Erforschung des Mittelalters, Bd. 2, Stuttgart 1959, S. 249.
- Stange, Handschrift (zitiert teilweise nach der älteren, teilweise nach der neueren Foliierung).
- G. Schmidt, Buchmalerei, in: Die Gotik in Niederösterreich, Ausstellungskatalog Krems-Stein, Wien 51959, 47, Nr. 107.
- E. Landolt-Wegener, Zum Motiv der ’Infantia Christi’, in: ZAK 21 (1961), S. 167.
- G. Schmidt, Die Malerschule von St. Florian, Graz 1962, S. 151, Abb. 69-71, 78.
- G. Schmidt, Buchmalerei, in: Die Gotik in Niederösterreich, Wien 1963, S. 94f.
- Die Gotik in Österreich, Ausstellungskatalog Krems-Stein, Krems2 1967, S. 145f, Nr. 75.
- Konrad von Fussesbrunnen, Die Kindheit Jesu. Ausgewählte Abbildungen zur gesamten handschriftlichen Überlieferung, hrsg. v. H. Fromm u.a., Göppingen 1977, S. 8f., 10 und Abb. S. 75, 77, 78, 99 und 108.
- F. Ohly, Der Verfluchte und der Erwählte, Rheinisch-westfälische Akademie der Wissenschaften, Geisteswissenschaften, Vorträge G 207, Opladen 1976, S. 140 und Abb. 1-4.
- K. Ruh, Von Büchern im Mittelalter, in: SchBeitr. 63 (1986), S. 132f.
- Das Evangelium Nicodemi in spätmittelalterlicher deutscher Prosa, hrsg. v. A. Masser und M. Siller, Heidelberg 1987, S. 85-88.
- G. Kornrumpf, Das «Klosterneuburger Evangelienwerk» des österreichischen Anonymus. Datierung, neue Überlieferung, Originalfassung, in: Vestigia Bibliae 9/10 (1987/88), S. 117f.
- CMD-CH, Bd. 3, Nr. 913.
- vgl. die Einleitung, oben S. 19-25.
- Zu den narrativen Strategien der Illustratoren: Alison Laura Patrice Beringer, Word and Image in the Klosterneuburger Evangelienwerk. Manuscript and Cultural Contexts for the Vernacular, Princeton, NJ, Princeton Univ., Diss., 2006.
- Martin Roland, Klosterneuburger Evangelienwerk, in: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, hrsg. v. Norbert H. Ott, Bd. 4, Teilband 1, München 2008, im Druck.
Korrekturen und Ergänzungen:
Gamper, 2008 Ergänzungen durch Rudolf Gamper.