Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 336
Handschriftentitel: Engelberger Predigten (Sammelband Eb, komplementär zu Cod. 335)
Entstehungsort: Engelberg (teilweise vielleicht Stans)
Entstehungszeit: gemäss Wasserzeichen und Schriftvergleichen zwischen 1378 und 1386
Beschreibstoff: Papier
Umfang:
insgesamt 112 Blätter (am Schluss mindestens 3 Blätter und ev. eine ganze Lage verloren).
Format: 215 x 145 mm
Lagenstruktur: 4 VI
48
+ (VI+2)
62
+ (VI-1)
73
+ (VIII+2)
91
+ 9 VI
199
+ II
203
+ (VI-3)
212
Der Sammelband umfasst fünf codicologische Einheiten: Zwischen zwei grösseren Lagengruppen (f. 1-62 und f. 92-203) sind zwei einzelne Lagen (f. 63-73 und f. 74-91) eingebunden, und am Schluss ist ein (unvollständig erhaltener) Sextern (f. 204-212) angefügt.
Der Sammelband umfasst fünf codicologische Einheiten: Zwischen zwei grösseren Lagengruppen (f. 1-62 und f. 92-203) sind zwei einzelne Lagen (f. 63-73 und f. 74-91) eingebunden, und am Schluss ist ein (unvollständig erhaltener) Sextern (f. 204-212) angefügt.
Schrift und Hände: Nach dem Umfang ihres Anteils an Cod. 335 und Cod. 336 werden seit Stauffacher 1982 (vgl. Kap. 6.3) die Haupthand α (63r-70v und 71v-91r / Cod. 335, 40v-51r und 64r-147v), die Hand γ (63r-70v und 71v-73v) und die Hand δ (204ra-212va) unterschieden.
Einband:
- Der gut erhaltene ursprüngliche Einband – rotes Leder auf Holzdeckeln (nur die Schliessen sind abgerissen) – entspricht mit der Anzahl und Anordnung der Bünde sowie Einzelheiten der Bindeart den roten Einbänden von Engelberger Handschriften aus dem Umkreis des Johannes von Bolsenheim (Ende des 14. Jh.). Er weist – wie die sehr ähnlichen Einbände von Cod. 339 und Cod. 141 – nicht den für die Stiftsbibliothek typischen weissen Lederrücken aus dem 17. Jh. auf, weil er damals im Kloster St. Andreas in Sarnen lag. Alle Lagen sind im Falz durch Streifen von nicht beschriebenem Pergament verstärkt.
- Bei der Restaurierung der Handschrift (Atelier für Buch- und Papierrestaurierung Martin Strebel, Hunzenschwil, Februar-April 2007) wurden die beiden Spiegelblätter von 1887 (Maschinenpapier) von den Deckeln abgelöst und das damalige vordere (sowie das fehlende hintere) fliegende Blatt mit neuem Büttenpapier ersetzt. Ein Ausschnitt des ehemaligen vorderen Spiegels mit dem Eigentumsvermerk von 1887 (s.u.) sowie die damals angebrachten Signaturschildchen (aussen und innen auf dem Deckel sowie auf dem Buchrücken, letzteres ersetzt) sind jetzt auf dem neuen fliegenden Blatt befestigt.
Entstehung der Handschrift:
Dieser am Schluss nicht mehr vollständig erhaltene Sammelband ist wie Cod. 335 vermutlich Ende des 14. oder früh im 15. Jh. für den Gebrauch im Frauenkloster St. Andreas zusammengestellt worden. Eine Lagengruppe von der Haupthand α (f. 1-62) und der dritte Teil ihrer umfangreichen Predigtabschrift (f. 92-203, ab 201r vom Luzerner Stadtschreiber Johannes Friker fertiggestellt), wurden mit zwei Einzellagen von der Hand γ (f. 63-73 und 74-91) und einer Lage von der Hand δ so zusammengebunden, dass die Abfolge der Predigten möglichst dem Kirchenjahr entsprach. Alle codicologischen Einheiten sind zwischen 1378 und 1386 in Engelberg – teilweise vielleicht in Stans – entstanden; der erste Teil jener Predigtsammlung der Haupthand α ist jetzt in Cod. 336 enthalten. Zur codicologischen Analyse der Entstehung der beiden Sammelbände Cod. 335 / 336 vgl. Stauffacher 1982, 6/50-66.
Provenienz der Handschrift:
Der spätestens seit dem frühen 15. Jh. im Engelberger Benediktinerinnenkloster St. Andreas verwendete Band wurde 1615 an dessen neuen Standort in Sarnen mitgenommen (vgl. Stempel des 19. Jh. auf 1r). Auf dem vorderen Deckel ist dort, wo bis zur Restaurierung das Schildchen “Msc.12. Sec. XV” angebracht war, eine ältere Bandnummer (10.?) zu erkennen. Gemäss Eintragung des Bibliothekars P. Benedikt Gottwald vom 24.11.1887 auf dem ehemaligen vorderen Spiegel gehört dieser Band zu den 27 Handschriften, die als Leihgabe des Konvents von St. Andreas in die Stiftsbibliothek übernommen und 1923 vom Kloster Engelberg käuflich erworben wurden (
Beck 1952, 1;
Thali 238).
Bibliographie:
- Wulf Arlt / Mathias Stauffacher: Engelberg Stiftsbibliothek 314 (Faksimileedition) (= Schweizerische Musikdenkmäler 11), Winterthur 1986, 38-39;
- P. Sigisbert Beck: Untersuchungen zum Engelberger Prediger. Beiheft 10 zur ZSKG, Freiburg 1952;
- P. Sigisbert Beck: Art. "Engelberger Prediger" in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2. Aufl., Bd. 2, Berlin 1980, 532-535 (mit älterer Lit.);
- Kurt Ruh: Deutsche Literatur im Benediktinerinnenkloster St. Andreas in Engelberg. Titlisgrüsse 67/1981, 46-55 und 77-88 (mit Anmerkungen in Kleine Schriften, Bd. 2: Scholastik und Mystik im Spätmittelalter, hg. Volker Mertens, Berlin / New York 1984, 275-295);
- Kurt Ruh: Der Handschriftenbestand des St. Andreas-Klosters in Engelberg. Ein Überblick., in: Bewegung in der Beständigkeit. Zu Geschichte und Wirken der Benediktinerinnen von St. Andreas Sarnen / Obwalden, hg. Rolf DE Kegel, Alpnach 2000, 9-29);
- Beat M. von Scarpatetti: Katalog der datierten Handschriften der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Band II, Dietikon/Zürich 1983;
- Mathias Stauffacher: Untersuchungen zur handschriftlichen Überlieferung des "Engelberger Predigers" (Typoskript der 1982 an der Universität Basel eingereichten ungedruckten Dissertation [link: http://www.muebisch.ch/bibliocorp02.htm]) – nur für ergänzende Informationen zitiert!;
- Mathias Stauffacher: Johannes Friker in Luzern und Engelberg. Stadtschreiber, Laienpfründner des Klosters im Hof und geistlicher Förderer des Frauenklosters St. Andreas. Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern 12/1994, 13-34;
- Johanna Thali: Regionalität als Paradigma literarhistorischer Forschung zur Vormoderne. Das Beispiel des Benediktinerinnenklosters St. Andreas in Engelberg, in: Kulturtopographie des deutschsprachigen Südwestens im späten Mittelalter. Studien und Texte, hg. Barbara Fleith und René Wetzel, Bd. 1, Berlin / New York 2009, 230-262;
- Restaurierungsprotokoll Nr. 30 / 2007 des Ateliers für Buch- und Papierrestaurierung Martin Strebel, Hunzenschwil (Manuskript).
Kodikologische Einheit:
Lagengruppe 1-5 (f. 1-62) mit Predigten Eb 1-Eb 6
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: Im ersten Bogen (1/12) eine sechsblättrige Blüte ähnlich Briquet 6493 (Milano 1380, Mantua 1380-1383) und 6494 (Reggio d'Emilia 1385-87). Sonst in den Lagen 1-4 vier Hifthorntypen, darunter einer ähnlich Piccard II,294 (Pandino 1382) und am häufigsten dasselbe Hifthorn wie in der von Fridower begonnenen und von Bolsenheim im Januar 1385 beendeten ersten Lage des Engelberger Cod. 247. In Lage 5 dieselben beiden Hifthörner (eines davon 1383) wie in den Lagen 8-17.
Lagenstruktur: 4 VI
48
+ (VI+2)
62
. Reklamanten von der Haupthand am Ende der ersten vier Lagen, aber nicht auf 60v (f. 61-62 sind zwei Bogen, deren leergebliebene Hälften weggeschnitten wurden).
Seiteneinrichtung:
Schriftraum 155/160 x 95/100 mm; einspaltig; je 25-26 Zeilen; mit Griffelliniiert (Zirkelstiche).
Schrift und Hände: Textualis der Haupthand α, die auch 92r-201r sowie von Cod. 335 die Seiten 40v-51v und 64r-147v geschrieben hat. Derselben Hand konnten kursiver geschriebene Teile der Engelberger Codices 312 und 320 sowie Cod. 313 zugewiesen werden, der sicher aus dem seit dem 12. Jh. in Engelberg verwendeten Cod. 1005 kopiert worden ist (vgl.
Stauffacher 1982, 6/34-38).
Buchschmuck: Satzanfänge und Majuskeln meistens rubriziert; einfache rote Lombarden, z.T. mit wenigen Zierlinien, 2-3 Zeilen hoch.
Spätere Ergänzungen: Ob die (radierte?) Korrektur 9v von der Hand α stammt, ist unsicher, und der Eintrag 53v unten ist nicht zuzuordnen. Im 19. Jh. wurden mit Bleistift 8r ein Hinweis auf eine Publikation des Germanisten Wilhelm Wackernagel und 26r ein fehlendes Wort notiert.
Inhaltsangabe:
- 1r-10v Eb 1 ( Deus caritas est – 1 Io 4,16)
- 10v-23v Eb 2 ( Homo quidam erat dives – Lc 16,19)
- 23v-33r Eb 3 ( Homo quidam fecit cenam magnam – Lc 14,16)
- 33r-43v Eb 4 ( Dicite invitatis ut venirent – Lc 14,17)
- 43v-53v Eb 5 ( Dicite invitatis ut venirent [2. Predigt])
- 53v-62v Eb 6 ( Ornaverunt faciem templi coronis aureis – 1 Macc 4,57)
Kodikologische Einheit:
Einzellage 6 (f. 63-73) mit Predigt Eb 7
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: f. 68/69 dasselbe Hifthorn wie f. 6/7 (nicht bestimmt); die übrigen Hifthörner ähnlich
Piccard II,250 (Como 1386), aber fast zum Halbkreis gekrümmt wie in den Lagen 14-16.
Lagenstruktur: (VI-1)
73
. Vom weggeschnittenen letzten Blatt des Sexterns ist nach f. 73 noch ein schmaler Streifen sichtbar.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum 165 x 105, einspaltig, je 32 Zeilen; mit Tinte liniiert (Zirkelstiche).
Schrift und Hände:
63r-70v und 71v-73v eine im Engelberger Bestand sonst nicht feststellbare Buchkursive (Hand γ). Nur gerade die Seite 71r (mitten im Predigttext) stammt von Johannes von Bolsenheim, der in den Jahren 1383-86 als Leutpriester in Stans mehrere Bände der Stiftsbibliothek Engelberg ganz oder teilweise geschrieben hat; identifiziert von Stiftsarchivar Dr. P. Gall Heer (vgl.
Beck 1952, 134-135 und 138 – zu Bolsenheim ausführlich
Stauffacher 1982, Kap. 5).
Buchschmuck: Nicht rubriziert; auf f. 63r ist Platz für eine drei Zeilen hohe Initiale V offengelassen (später mit Bleistift angedeutet).
Spätere Ergänzungen: Der Bleistifthinweis 85r bezieht sich auf eine Publikation des Germanisten Wilhelm Wackernagel. Weil auf dem Signaturschildchen von 1887 "Sec. XV" vermerkt war, hat Stiftsbibliothekar Gottwald oben auf der Bolsenheim-Seite 71r notiert “saec XIV?”.
Kodikologische Einheit:
Einzellage 7 (f. 74-91) mit Predigten Eb 8-Eb 11
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: Das nicht bestimmte Hifthorn, das in den Lagen 2-4 am häufigsten und auch in der ersten Lage von Cod. 247 (angefangen von Fridower und im Januar 1385 beendet von Bolsenheim) vorkommt; auch die Papierqualität stimmt überein.
Lagenstruktur: (VIII+2)
91
. Von zwei hinzugefügten Bogen sind die vorderen Hälften bis auf schmale Reste (vor f. 74 sichtbar) entfernt worden.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum 165 x 105, einspaltig, je 27-33 Zeilen mit unregelmässigen Abständen, nicht liniiert (91v leer).
Schrift und Hände: Textualis von derselben Hand γ wie Lage 6.
Buchschmuck: Nicht rubriziert, keine Initialen (der Anfangsbuchstabe des Textworts ist jeweils weiter ausgezogen, beansprucht aber nicht mehr als die Zeilenhöhe).
Spätere Ergänzungen: Die Predigtanfänge 74r, 77v, 83r und 87r wurden wohl im 19. Jh. mit rotem Farbstift unterstrichen. Der Bleistifthinweis 85r bezieht sich auf eine Publikation des Germanisten Wilhelm Wackernagel.
Inhaltsangabe:
Kodikologische Einheit:
Lagengruppe 8-17 (f. 92 – 203) mit Predigten Eb 12-Eb 20
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: In den Lagen 7-13 dieselben beiden Hifthörner wie in Lage 5 und Cod. 335, f. 64-147, eines davon
Piccard II,230 (Basel 1383). Papier von auffällig anderer Qualität in den Lagen 14-16; neben dem stark gekrümmten Horntyp von Lage 6 erscheinen zwei weitere nicht bestimmte Hifthörner und ausserdem 167/172 die sehr grosse Hornform
Piccard II,309 (Strassburg 1385), die dann als einziges Wasserzeichen auch in der Lage 17 vorkommt (200/203).
Lagenstruktur: 9 VI
199
+ II
203
. Die Lagen 8-16 wurden von der Haupthand nummeriert ("Tredecimus" bis "vicesimus primus"); für den Schluss der Predigt Eb 20 sind nur zwei Bogen ohne Lagenzählung beigefügt worden (dazu
Stauffacher 1994, 29-30).
Seiteneinrichtung:
92r-200v Schriftraum 150/155 x 90 mm, je 25-27 Zeilen, nicht liniiert; 201r-203r Schriftraum 150/155 x 90 mit Tinte abgegrenzt, nicht liniiert (203v leer).
Schrift und Hände:
92r-201r Textualis der EP-Haupthand α wie 1r-62v (siehe dort). Sie wurde auf 201r mitten in einem Satz vom Luzerner Stadtschreiber Johannes Friker abgelöst (identifiziert von
Beck 1952, 100 aufgrund eines Vergleichs mit dem Engelberger Cod. 125, vgl. dazu
Stauffacher 1994, 19-21 mit Abb. 4). Aus dem codicologischen Befund ergibt sich, dass der 1388 verstorbene Friker den Schluss der Predigt Eb 20 unmittelbar anschliessend an α aus derselben Vorlage kopiert und nicht etwa nachträglich ersetzt hat (dazu ausführlich
Stauffacher 1994, 28-30 und Abb. 11).
Buchschmuck: Satzanfänge und Majuskeln regelmässig rubriziert; einfache, z.T. leicht verzierte rote Lombarden (2-3 Zeilen hoch).
Spätere Ergänzungen: Die Hinweise auf den Festtag bei den Predigtanfängen 184r und 190v stammen (wie in Cod. 335, 9v und 19r und in Cod. 124, 133v) von einer Hand, die im zweiten Necrologium des Klosters St. Andreas die Schlacht bei Novara von 1513 erwähnt hat (Cod. 10, 41v). Der Hinweis 92r und die Federproben 108v und 203v zeigen die Schrift von Apollonia Meyenberg, die im ausgehenden 16. und frühen 17. Jh. Meisterin des Frauenklosters war (vgl.
Stauffacher 1982, 6/26). Nicht näher identifizierbar sind der Hinweis 144v und die Federzeichnung 159v. Bleistiftnotizen 118v und 123r beziehen sich auf die Edition von Wilhelm Wackernagel (1876); ebenfalls mit Bleistift wurden 120r, 194r und 198r Worterklärungen notiert.
Inhaltsangabe:
- 92r-102r Eb 12 ( Quae est ista, quae ascendit quasi aurora – Cant 6,9)
- 102r-115v Eb 13 ( Speciosae et delicatae assimilavi te, filia Sion – Ier 6,2)
- 115v-128r Eb 14 ( Manducaverunt et saturati sunt – Mc 8,8)
- 128r-135r Eb 15 ( Erat Petrus dormiens inter duos milites vinctus – Act 12,6)
- 135r-144v Eb 16 ( Tu es Christus filius Dei vivi – Mt 16,16)
- 144v-163r Eb 17 ( Gustate et videte quoniam suavis est dominus – Ps 33,9)
- 163r-184r Eb 18 ( Exaltabo te, domine, quoniam suscepisti me – Ps 29,2)
- 184r-190r Eb 19 ( Tu es qui venturus est an alium exspectamus – Mt 11,3)
- 190v-203r Eb 20 ( Veni, domine, et noli tardare – nach Hab 2,3 / Hebr. 10,37)
Kodikologische Einheit:
Einzellage 18 (f. 204-212) mit Predigten Eb 21 und Eb 22
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: Das Hifthornzeichen
f. 208 /211 ist identisch mit dem von f. 6 /7 und die auf f. 206 erhaltene Hälfte passt zum Hifthorn
f. 41 /44 (beide nicht bestimmt); auch die Papierqualität stimmt überein.
Lagenstruktur: (VI-3)
212
. Die letzten drei Blätter des Sexterns und vielleicht eine weitere Lage sind verloren; f. 212 war bis zur Restaurierung 2007 lose eingelegt.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum 175 x 120 mm, zweispaltig, je 29-42 (204ra-210rb) bzw. 33-35 Zeilen (210rb-212va) mit unregelmässigen Abständen; Zeilenlängen ab 210rb weniger einheitlich, nicht liniiert.
Schrift und Hände:
204ra-212va eine sonst in Engelberg nicht identifizierte Hand (δ), mit auffälligem Wechsel von Schriftgrösse, Tintenfarbe und etlichen Details der Schrift 210rb. Der fragmentarische Anfang der Predigt Eb 23 auf 212va/vb stammt möglicherweise von derselben Hand wie die Korrekturen in dieser Lage (s.u.).
Buchschmuck: Auf f. 204ra und f. 208rb stehen die Textworte in mehr als zwei Normalzeilen hoher Textualis; die beiden O-Initialen wurden auf dem freigelassenen Platz später (von der Korrekturhand?) eingefügt. Nicht rubriziert.
Spätere Ergänzungen: Die Abschrift der Hand δ ist von derselben Hand korrigiert worden, die auch in Cod. 335 den Text der Lagen 1-3 an zahlreichen Stellen (ohne Benützung der Vorlage) verbessert und ergänzt und auf 57v eine Gebetsanrufung notiert hat. Diese Korrekturhand konnte ausserdem in den – ebenfalls aus dem Frauenkloster St. Andreas stammenden – Engelberger Codices 85, 106, 124 (vgl. etwa 19r und 48v) und 141 (vgl. etwa 15v und 42r) identifiziert werden und hat möglicherweise auf 212va/vb den nur fragmentarisch erhaltenen Anfang der Predigt Eb 23 geschrieben (detaillierte Analyse bei
Stauffacher 1982, 6/39-49).