St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1760, p. 407 – Antiphonarium officii für die Stiftskirche St. Gallen, Sommerteil
http://www.e-codices.ch/de/csg/1760/407
Kurzcharakterisierung:Sommerteil eines grossformatigen zweibändigen Antiphonars (Winterteil in Cod. Sang. 1759) für das Stundengebet der St. Galler Mönche, geschrieben im Jahr 1770 (in Silber gehaltenes Chronogramm auf dem Frontispiz) vom St. Galler Mönch Martin ab Yberg (1741−1777) und reich illuminiert mit kleinen, von blühenden Rokoko-Rahmen umschlungenen Aquarellmalereien von Pater Notker Grögle (1740−1816). Zeitlich umfasst dieser mit prachtvollen barocken Messingbeschlägen ausgestattete Band die Gesänge der St. Galler Mönche im Stundengebet an Herren- und Heiligenfesten zwischen Pfingsten und dem letzten Sonntag nach Pfingsten Herren. Es sind dies die Teile Proprium de tempore (p. 1−113), Proprium sanctorum (p. 114−353) und Commune sanctorum (p. 354−400). Es schliessen sich Suffragien und werktägliche Antiphonen und Responsorien an (p. 401−431). Nachgetragen sind Gesänge an den Festtagen des heiligen Joachim und des Erzengels Raphael (p. 432−440). Die Melodien sind in gotischer Hufnagelnotation auf fünf Notenlinien notiert. Der Band gelangte 1930 aus der Chorbibliothek der Kathedrale St. Gallen in die Stiftsbibliothek.(smu)
Standardbeschreibung: Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Codices 1726-1984 (14.-19. Jahrhundert), Stiftsbibliothek St. Gallen 1983, S. 30-31.
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Online seit: 26.09.2017
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1760
Papier · IV + 462 pp. · 50 × 35,5 cm · Kloster St. Gallen (P. Martin ab Yberg; P. Notker Grögle) · 1770
Antiphonarium officii für die Stiftskirche St. Gallen, Sommerteil
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1760, p. 407 – Antiphonarium officii für die Stiftskirche St. Gallen, Sommerteil (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/1760)
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Codices 1726-1984 (14.-19. Jahrhundert), St. Gallen 1983, S. 30-31.
Handschriftentitel: Antiphonarium officii für die Stiftskirche St. Gallen, Pars aestivalis
Entstehungsort: Chorbibliothek des Stifts St. Gallen. P. Martin ab Yberg
Entstehungszeit: um 1770
Beschreibstoff: Papier
Umfang:
IV + 462 pp.
Format: 50 x 35,5
Seitennummerierung: Zeitgenössische Paginierung mit kleinen Unregelmäßigkeiten gegen Ende (korr.).
Seiteneinrichtung:
Einspaltig, rotblau gerahmter Schriftspiegel 42 x 28.
Schrift und Hände:
Antiqua wie Cod. 1759, von der Hand des p. III als Schreiber genannten P. Martin ab Yberg.
Musiknotationen: Acht Notensysteme zu fünf Linien in roter Tinte mit Hufnagelnotation
Buchschmuck: Wiederum hervorragende Aquarell-Malereien, vom gleichen Meister wie Cod. 1759:
p. III Titelblatt mit Rahmen in reichen stuckartigen Rocaillen, girlandenverziert, elegant asymmetrisch, in der oberen Kartusche Trinität mit Taube, Agnus Dei und Gottvater mit dreieckigem Nimbus und ausschlagendem Stab als Szepter, links St. Paul mit Schwert und Buch, rechts St. Benedikt auf Konsole mit Buch, Schlangenkelch und Abtstab, über ihm Sonne, unten links David mit Harfe, rechts Moses mit Gesetzestafel, alles Aquarell in feinen Pastellfarben, die Rocaillen silbergrau, die Schrift gold und silbergrau.
Im folgenden halbseitige Malereien gleicher Technik:
p. 39 Corpus Christi, Monstranz unter Krone, darunter zwei geflügelte Putti, einer mit Rauchfaß, reiche Girlanden,
p. 114 Herz-Jesu auf velumartigem Tuch unter Baldachin, unten links Benedikt und Scholastika, rechts Johannes Baptista mit Äskulapstab, weist auf Cäcilia, die Notenblatt in der Hand hat, dahinter Andeutung einer Orgel;
p. 184 Assumptionis B.M.V., die Assumpta in goldbrauner Wolke, unten je fünf männliche Gestalten in farbigen weltlichen Gewändern ohne Nimbi, links vor Säulenbogen, rechts vor Ruine (Ermitage?) aus grünüberwucherten Quadern;
p. 238 St.Gallus, der Heilige auf hölzernem Stuhl vor Gemäuer, zu seiner Rechten der Bär, in seiner Rechten das Brot, zu seiner Linken Putto mit Stock und Reliquientäschchen, an Stab gehängt;
p. 262 Dedicatio Basilicae S. Galli, mit einschifilger, romanisch-gotischer Kirche mit spitzem Dach;
p. 284 Allerheiligen, eine große Gruppe von Heiligen auf Wolken, im Zentrum Maria;
p. 311 St. Martin, in üblicher Darstellung, aber nicht in Ritter-Montur;
p. 322 St. Otmar, mit Fäßchen, unterhalb ein Putto mit Platte für Meßkännchen;
p. 354 Commune Sanctorum apostolorum et evangelistarum, oben links St. Peter, rechts St. Paul, unten Notker mit Teufel und weiblicher Figur, wohl einer hl. Jungfrau. Einfache rote und blaue Initiale, Rubrizierung.
Einband: Einband 18. Jahrhundert, dunkelbraunes Leder auf Holz, Streicheisenlinien, Stempel mit traditioneller Rankenornamentik, zwei Schließen, je fünf Beschläge pro Deckel, Messing, reich verziert. Spiegelblätter handkoloriertes Papier, Blüten und Ranken, marmorierter Schnitt.
Inhaltsangabe:
III-440Antiphonarium officii Benedictino-Monasticum, Pars aestivalis
Primitiae Deo et Agno, et Spritui oris ipsius oblatae sint, et consecratae , seu Antiphonarium Benedictino-Monasticum Undequáque completum, & in Usum Chori S. Galli conscriptum abs Patre Martino ab Yberg Monacho S. Galli indignissimo. Pars Aestiv.
[Aus der Inschrift in Gold hervorgehoben die Jahrzahl 1770 in römischen Zahlen.]